Skandinavien 2012

Norwegen-Schweden-Dänemark-Deutschland
07.07.2012 - 23.07.2012 
unsere Reiseroute 
Nach dem Grenzübertritt von Russland nach Norwegen übernachten wir in Kirkenes auf einem Parkplatz und am nächsten Morgen fahren wir die 15km zur Grenze zurück und danach 45km nach Norden entlang der russisch-norwegischen Grenze bis Grense Jakobselv. An dem kleinen fantastisch gelegenen Stellplatz direkt an der Barentsee bleiben wir einen Tag. Kaum angekommen sehen wir Belugawale in der Bucht vorbei ziehen. 
 









Von einem Fischer bekommen wir 2 Seelachse geschenkt und am Abend noch von einem anderen Fischer Königskrabben Arme, er erklärt uns noch die Zubereitung. 15 Min. im Salzwasser kochen und dann mit Wasserpumpenzange aufbrechen, herrlich! In dieser Nacht können wir die Mitternachtssonne sehen, denn der Himmel ist fast wolkenlos.


Unser nächstes Ziel ist Vardö die östlichste Stadt Norwegens, sie liegt auf einer Insel und gehört schon zur Arktis.
Danach fahren wir durch eine äusserst spektakuläre Gegend 38km nach Norden und erreichen Hamningberg ein kleiner hübscher Ort wo wir direkt am Meer bei 8°C und heftigem Wind übernachten. Immer wieder ziehen Rentiere vorbei. 


Zurück entlang dem Varangerfjord machen wir einen Halt auf der Halbinsel Ekkeroy und besichtigen den Vogelfelsen wo 16'000 Möwenpaare nisten. Bei Nesseby am Ende des Varangerfjord übernachten wir im Camping www.varjjat.com und können endlich unsere Wäsche waschen. Ein herrlicher Platz direkt am Fjord mit sauberen Sanitäranlagen und freundliche Besitzer.

Da wir schon von verschiedenen Seiten auch von Norwegern erfahren haben, dass das Nordkap zu touristisch vermarktet wird und von Leuten überschwemmt ist, lassen wir dieses aus und fahren zum „alternativ Kap“ nach Gamvik.Wir fahren entlang des Flusses Tana bis Rustefjelbma und von dort durch das äusserst karge Ifjordfjellet, in Ifjord weiter auf der Strasse 888 nach Norden durch eine tolle und spektakuläre Landschaft die unserer Hochalpinen ähnelt, jedoch sind wir bloss auf einer Höhe von 250 – 350 Meter über Meer. Immer wieder ziehen Rentierherden entlang der guten Panoramastrasse. Mehamn ist angeblich der nördlichste Fischereihafen Europas und 30km nordöstlich liegt Gamvik in einer rauen arktischen Landschaft.






Beim nördlichsten auf Land gelegenen Leuchtturm der Welt Slettnes fyr (N 71°05'308’’  E 028°11'970’’) übernachten wir. Da es wiederum kalt und windig ist bei 8°C fällt unsere Wanderung im Naturreservat etwas kürzer aus. 

Dies ist der nördlichste Punkt unserer Reise, ab jetzt geht es südwärts. Bei schönem Wetter und blauen Himmel fahren wir wieder zurück bis Ifjord vorbei am Laskefjord und weiter ins Landesinnere über die Prärie ähnliche Hochebene des Borsfjells bis zum fantastischen Porsangenfjord. Dieser ist mit 20km Breite und 120km Länge der flächenmässig grösste Fjord Norwegens und es heisst auch einer der schönsten.


Bei Trollholmsund auf der Halbinsel Njarga stehen an einem kleinen Sandstrand weisse Dolomitenfelsen, unweit davon finden wir einen Platz zum Übernachten mit Blick auf den schönen azurblauen Fjord.
















Unser nächstes Ziel sind die Vesterälen und Lofoten Inseln. Für diese Strecke benötigen wir 2 Tage. Nochmals geht es 30km entlang des imposanten Porsangenfjord bevor es über eine weite grüne Hochebene bis zum Altafjord geht. An der Westseite haben wir eine freie Sicht auf das Bergpanorama. An dem schmalen Seitenarm führt eine enge und kurvige Strasse entlang der Felsen, hier fühlen wir uns beide eingeengt und bedrückt nach der Fahrt über die weiten Hochebenen.


Um den Öksfjordjökelen Gletscher zu sehen müssen wir einen Umweg von 20km machen.
Den nächsten Fjord umfahren wir und schon steigt es wieder auf 340 Meter. Auf der Anhöhe übernachten wir und haben einen herrlichen Panoramablick auf den Fjord und die gegenüber liegende Gebirgskette wo zum Teil noch Schnee liegt. Heute ist es seit langem wieder etwas wärmer nämlich 18°C.
Leider nicht lange!
Am nächsten Morgen, Regen, Regen, nichts als Regen!!
Die ganze Strecke von 340km von Mettevoll bis Gryllefjord auf der Halbinsel Senia regnet es in Strömen und der Himmel ist Wolken verhangen so dass wir die Gebirgsketten mit den Gletschern an den verschiedenen Fjorden nicht sehen können. In Gryllefjord angekommen verpassen wir gerade die 15.00 Uhr Fähre nach Andenes auf den Vesterälen Inseln. Die nächste Fähre geht um 19.00 Uhr, also nützen wir die Wartezeit im Hafen mit Duschen, Haare waschen, Reisebericht nachtragen und kochen uns eine Suppe. Draussen regnet es immer noch heftig und es ist kalt bei 8°C.  

Ankunft in Andenes um 21.00 Uhr bei strömendem Regen, wir finden einen etwas windgeschützten Platz im Zentrum wo wir über Nacht stehen können. Willi hat ein gemütliches Restaurant gleich um die Ecke entdeckt und da heute am 14.07. unser Hochzeitstag ist gehen wir zum Nachtessen dorthin.
Am nächsten Morgen regnet es immer noch, trotzdem buchen wir bei www.whalesafari.com eine Walbeobachtungstour für 11.00 Uhr, dazu gehört ein Besuch des Walmuseums mit ausführlichen Erklärungen über die verschiedenen Wale dieser Gegend und ihr Verhalten. Dies war sehr informativ und interessant.

Danach geht es aufs Schiff und immer noch regnet es. Die Tour wird jedoch nach einer Stunde abgebrochen, da der Wind zu stark wird und es dadurch zu hohe Wellen gibt. Wir probieren es am nächsten Tag nochmals aber da es immer noch regnet und starker Wind herrscht und auch für die nächsten Tage keine Besserung in Sicht ist, müssen wir wohl oder übel die Waltour vergessen.
Also fahren wir entlang der Vesterälen Inseln und weiter auf die Lofoten. Da die Berge von Wolken verhangen sind und es immer noch in Strömen regnet können wir die spektakuläre Landschaft nur zum Teil sehen. Sehr schade! 

In Svolvaer nehmen wir die Fähre über Skrova nach Skutvik. Nach einer unruhigen Fahrt von 2 Stunden verlassen wir das Schiff und fahren bis Ulvsvag wo wir einen kleinen Weg hinunter an den Fjord entdecken und dort übernachten.













Auf der E6 fahren wir südwärts entlang den verschiedenen Fjorden, durch Täler, über Pässe, vorbei an Flüssen und Wasserfälle. Norwegen hat eine spektakuläre und abwechslungsreiche Landschaft zu bieten. Das Klima hier in hohen Norden ist rau und zum Teil unfreundlich. Wie toll die Gegend bei Sonnenschein ist können wir nur erahnen auf jeden Fall unglaublich faszinierend und atemberaubend.

Heute erreichen wir den Arctic Circle (nördlicher Polarkreis) diesen haben wir in Russland am 02. Juli überquert und seitdem keine Dunkelheit in der Nacht gehabt.Bereits vor zwei Jahren haben wir den Arctic Circle in Kanada Yukon überquert.







 



Bei Sandvic finden wir einen schönen Platz direkt am See und es regnet hier nicht mehr, so dass Willi das erste Mal ein Lagerfeuer machen kann um unseren Lachs zu grillieren den wir in einem kleinen Ort gekauft haben. Wir nehmen an, das der Lachs aus Norwegen ist, doch auf der Verpackung entdecke ich „produced in Thailand“! Unglaublich in einem Land wie Norwegen wo der Lachs beheimatet ist und die Fischerei ein wichtiger und traditioneller Wirtschaftszweig mit hohem Exportanteil ist.




Um 4 Uhr früh werden wir durch heftigen Regen geweckt. Wir können nicht mehr einschlafen also stehen wir auf, trinken einen Kaffee und entschliessen uns nun auf dem direktesten Weg die Heimfahrt anzutreten. Trotz Dauerregen kommen wir auf den kurvenreichen Fjordstrassen und über die Pässe zügig voran. Wir fahren bis Lillehammer, also knapp 800km an diesem Tag und übernachten bei einer Tankstelle.






 



Die nächste Etappe von 670km führt durch Schweden bis Helsingborg wo wir mit der Fähre nach Helsingör Dänemark übersetzen. Auf der ganzen Strecke regnet es immer wieder dazwischen kurze Aufhellungen aber immer noch kühl um 10°C. Im Jachthafen in Helsingör dürfen wir übernachten. In der Nähe liegt das berühmte Schloss Kronborg das Shakespeare als Schauplatz seines „Hamlet“ weltberühmt machte. Hier erleben wir seit längerem wieder einen Sonnenuntergang und um 23 Uhr wird es dunkel. 
Auf der Fahrt nach Rödby zur nächsten Fähre sehen wir uns die alte Hafenstadt Köge an mit dem ältesten Fachwerkhaus Dänemarks von 1527.  www.visitkoege.com
In Rödby nehmen wir die Fähre nach Puttgarden in Deutschland an der Ostsee. Das Ticket konnten wir schon bei der letzten Fähre in Helsingborg als Kombi-Ticket lösen. 














Das heutige Ziel ist Fedderingen, ein kleiner Ort in Schleswig-Holstein wo wir unsere Freundin Astrid aus Venezuela besuchen. Da der Ort nicht auf unserer Deutschland Karte eingezeichnet ist sind wir froh um unser GPS, dieses findet den kleinen Ort auf Anhieb. Auf der guten Überlandstrasse von der Ostsee zur Nordsee sehen wir einige der typisch alten Reetdachhäuser die es in Schleswig-Holstein gibt.
Uns fallen die alten grossen Bäume auf, die saftigen Wiesen auf denen viele Kuh- und Pferde-Herden weiden und alles ist eben.

Ein herzliches Wiedersehen mit Astrid, wir reden bis spät in die Nacht hinein und am nächsten Tag zeigt uns Astrid die Gegend. Als erstes steht das Eidersperrwerk bei Tönning auf dem Programm. Es zählt zu den grössten Küstenschutz-Bauten in Europa und gilt als technisches Wunderwerk. Das gewaltige Eidersperrwerk mit seinen fünf Sielöffnungen wurde von 1968 bis 1973 im Mündungstrichter des 188 Kilometer langen Flusses gebaut. Es hat fünf Sieltore, die jeweils 40 Meter breit und 250 Tonnen schwer sind. Das Bauwerk ist begehbar und bietet einen herrlichen Blick auf die Eidermündung und das Katinger Watt. Die Strasse führt durch einen 236 Meter langen Tunnel. Das imposante Eidersperrwerk stellt neben dem Schutz vor Sturmfluten auch die Vorflut und die Schifffahrt auf der Eider sicher. Es ist sehr beeindruckend die Gewalt und Kraft des Meeres zu sehen wenn das Wasser durch diese Tore strömt.

 
Am langen, breiten Strand von St. Peter Ording tummeln sich die Leute trotz kräftigem und kaltem Wind, die einen skiten und surfen, andere liegen in Strandkörben in Badekleidern, spazieren dick eingepackt oder fahren auf Fahrrädern am Strand entlang.
Im hübschen Touristenort St. Peter Ording essen wir zu Mittag natürlich etwas typisch Regionales wie Schollenfisch, Matjes und Büsumer Krabben, es schmeckt herrlich!









 
Der bekannte Westerhever Leuchtturm bietet ein tolles Fotomotiv, er wurde 1906 errichtet und im 41.5 Meter hohen Turm befinden sich neun Stockwerke. Im Jahre 2006 wurde er aufwendig saniert.

 
Am Montag 23.Juli kommen wir wieder in Gelterkinden an. Wir sind in den 2 ½ Monaten über 11'000 km gefahren und haben fantastische Landschaften gesehen, viele Eindrücke bekommen und viele freundliche und hilfsbereite Menschen kennen gelernt.
Wir haben in Norwegen immer frei gecampt und waren nur einmal auf einem Campingplatz, da ich unbedingt Wäsche waschen musste. Die Infrastruktur für Reisemobile ist hervorragend. Es gibt an den meisten Tankstellen gratis Wasser und an vielen Orten Entsorgungsstationen für Toilette, Abwasser und Abfall dies alles kostenlos. In grösseren Tankstellen, Restaurants und Kaffees gibt es auch WIFI wo wir unsere Mails lesen und verschicken konnten.
Nun wird unser Reisemobil gründlich gereinigt und bei Ronny Rickl www.garage-rickli.ch
bereit gestellt für unser nächstes Abenteuer im Herbst 2012 in Richtung Süd-Ost Europa.