Western Australia 2020 1.Teil

Das Motto dieser Reise lautet:

Eines Tages wirst Du aufwachen und keine Zeit mehr haben für die Dinge, die Du immer wolltest. Tu sie jetzt. Fahre in die Welt hinaus. Sie ist fantastischer als jeder Traum. Paulo Coelho / Ray Bradbury

Wir sind in den letzten Vorbereitungen für unsere Reise nach Australien, wir erfüllen uns einen weiteren Traum: einen ersten Teil von Australien zu bereisen. Nach längerem Abwägen haben wir uns entschieden unsere „Caracolita“ nicht nach Australien zu verschiffen. Wir haben 65 Länder damit bereist und 210‘000 km auf vielen Pisten und grösstenteils schlechten Strassen gefahren. Sand, Staub, Insekten, Gräser stecken in allen Ritzen. Der Aufwand zur Reinigung des Fahrzeugs und die Ungewissheit ob wir das Fahrzeug ohne Probleme in Australien einführen können und dürfen ist uns zu hoch. Die Einfuhrbestimmungen für das Fahrzeug sind ausserordentlich streng. Deshalb haben wir uns einen Camper Van gemietet und so können wir hoffentlich stressfrei diese Traumreise auf den Traumstrassen Australiens beginnen.



07.01.2020: Wir sind nach einem 12-stündigen Flug mit dem Airbus A380 der Singapore Airlines in Singapore angekommen und bleiben 2 Tage hier bevor es weiter geht nach Perth.














 
 













09.01.2020 Nach einem 5-stündign Flug sind wir in Perth West-Australien gelandet, die Einreiseformalitäten waren schnell erledigt und wir mussten auch kein Gepäck zeigen und öffnen. 2 Tage verbringen wir in einem kleinen Hotel mitten im Zentrum, so dass wir vieles zu Fuss besichtigen können. In der Stadt gibt es kein Feuer. Auf unserer vorgesehenen Route gibt es laut dem Visitor Center einige kleine Feuer, deshalb müssen wir uns täglich informieren und die Route festlegen. Morgen Samstag übernehmen wir den gemieteten Camper Van.

 





11.01.20 Die Übernahme des Camper Vans geht speditiv und alles ist soweit ok. Nun geht es in den Linksverkehr Australiens! Es braucht die volle Konzentration im Kreisel und beim Abbiegen. Wir fahren durch Perth und Fremantle in den Süden zum Coogee Beach Camping, dieser liegt direkt am Strand. Unterwegs kaufen wir noch für die ersten paar Tage ein, da wir für 4 Tage reserviert haben.













Jetzt geht es Richtung Norden. Die Fahrt geht durch den Yanchep NP, wo es noch vor ein paar Tagen einen Brand gab. Als erstes besichtigen wir die Pinnacles im Nambung NP und fahren zum nahegelegenen Camping in Cervantes.





 




Hier entscheiden wir uns die vorgesehene Strecke von über 5‘000km bis Sydney nicht zu fahren. Nachdem wir viele Informationen von Australiern und über das Internet betreffend der Brände im Osten erhalten haben, wussten wir, dass einige Gebiete die wir unbedingt sehen wollten verbrannt sind, wie z.B. Kangoroo Island und der Blue Mountains NP, sowie viele Streckenabschnitte zwischen Melbourne und Sydney. Wir werden den Camper wieder in Perth abgeben, was wir telefonisch mit dem Vermieter vereinbaren konnten und danach nach Sydney fliegen. Nun können wir uns genügend Zeit nehmen um zuerst den Norden WA zu bereisen. Bis wohin wir nordwärts fahren können wird Wetterabhängig von Zyklonen sein.
 

Auf dem abwechslungsreichen Indian Ocean Drive fahren wir entlang der Küste, hier hat es kaum Verkehr, immer wieder gibt es Stichstrassen von wo man einen Blick auf das Meer und tolle Strände hat. Nach ca. 150km kommen wir auf den Hwy 1 (Brand Hwy). 3 km nördlich von Geraldton übernachten wir. Seit 2 Tagen bläst ein starker Wind so dass es am Strand ungemütlich ist. In Northampton verlassen wir den Hwy. 1 und fahren auf den George Grey Drive nach Harrocks. 


 
 


Bei Gregory fahren wir am Pink Lake vorbei, dies ist eine Lagune welche durch eine spezielle Alge pinkfarbig leuchtet.

Nun erreichen wir den Kalbarri Coastal NP. Über eine Teerstrasse sind die verschiedenen Felsklippen erreichbar. Im Ort Kalbarri welcher an der Mündung des Murchison River liegt bleiben wir 2 Tage bei angenehmen Temperaturen von nachts 20°C und am Tag bis 30°C.   

Danach erkunden wir den Kalbarri River NP mit den tiefen Schluchten welche der Murchison River in über 400 Mio. Jahren geschaffen hat. Hier im Landesinneren steigen die Temperaturen über 40°C, deshalb sind die längeren Wanderrouten geschlossen.

 





Auf dem Weg zur Shark Bay übernachten wir beim Overlander Roadhouse hinter der Tankstelle, um 18 Uhr haben wir immer noch 40°C erst ab 22 Uhr geht die Temperatur auf angenehmere 30° hinunter, zum ersten Mal schalten wir für ein paar Stunden die Klimaanlage ein! Am nächsten Morgen um 8Uhr sind wir schon beim Hamelin Pool und besichtigen die Stromatoliten. Es handelt sich dabei um die ältesten fossilen Lebewesen der Erde. Vor 3,5 Mrd. Jahren begannen Bakterien mit der Sauerstoffproduktion und formten im salzhaltigen Wasser des Beckens die charakteristischen „lebenden Felsen“.






Auf dem Weg nach Denham kommt man an der Shell Beach vorbei, dies ist ein 110km langer Strand welcher aus einer Muschelschicht von bis zu 10 Meter Dicke besteht.

 

In Denham, dem westlichsten Ort Australiens bleiben wir ein paar Tage. Wir stehen direkt am Kilometer langen Strand wo wir Mantarochen und Dugongs (Seekühe) sehen können. Es hat wenig Touristen da es sehr heiss ist und die Ferien ab heute dem 26.Januar dem Nationalfeiertag der Australier nun vorbei sind.
 


Wir fahren weiter nordwärts, im subtropischen Carnarvon decken wir uns mit Lebensmitteln und speziell mit tropischen Früchte ein, welche dort wachsen. Wir machen einen Abstecher zu den 73 km nördlich liegenden Blow Holes bei Point Quobba. Dies sind Felslöcher, durch die das Wasser der ankommenden Wellen bis zu 20 Meter in die Höhe gepresst wird. Eigentlich wollten wir auf den10 km entfernten Campingplatz bei Quobba, jedoch ist es eine grobe Piste welche wir unserem Fahrzeug nicht zumuten wollen und dürfen, deshalb übernachten wir auf dem hinteren Parkplatz direkt bei den Blow Holes. Wir sind hier ganz allein und kein Licht stört die Sicht auf die Sterne. Die Kulisse ist fantastisch jedoch der Wind bläst die ganze Nacht recht stark.



Am nächsten Morgen fahren wir früh los und nach wenigen Metern sehen wir schon das erste Känguru. Diese sind in der Dämmerung morgens und abends besonders aktiv und man muss deshalb besonders vorsichtig fahren.


Termitenhügel

In Coral Bay, einem sehr kleinen Ferienort an einer traumhaften Bucht gelegen, bleiben wir eine Woche. Hier unternehmen wir eine ganztägige Tauch- und Schnorchel Tour mit dem Boot zum nahegelegene Ningaloo Reef. Wir können sogar mit Manta Rays schwimmen, ein spezielles Erlebnis! Das Ningaloo Reef ist das grösste Korallenriff Westaustraliens und erstreckt sich über 260 km. Das Riff bietet mit über 500 Fischarten und 220 riffbildenden Korallen eine ausserordentliche Vielfalt und ist weitgehend unberührt. Das Riff kann zum Tauchen und Schnorcheln ganzjährig besucht werden, denn es gibt keine Quallen. Kilometerlange menschenleere Strände sind weitere Höhepunkte.

 






Wir beschliessen nicht weiter nordwärts bis Exmouth zu fahren da es immer heisser wird und bei Temperaturen über 40°C kann man auch nichts im Nationalpark unternehmen, sogar am Strand wird es zu heiss!
Zudem bildet sich im Norden ein Zyklon (Wirbelsturm) der in unsere Richtung kommt. Also fahren wir wieder südwärts wieder nach Denham in der Shark Bay und bleiben dort mehrere Tage. Beim täglichen Strandspaziergang können wir Zitronenhaie und Manta Rays beobachten welche sich gerne im seichten Wasser aufhalten.




 




Das Wasser ist herrlich warm zum Baden. Jetzt in der Nebensaison hat es sehr wenig Leute auf dem Platz, hauptsächlich ausländische Touristen, und deshalb gibt es die Aktion 3 für 2 Nächte.Nach herrlichen 9 Tagen verlassen wir den kleinen Ort Denham an der Shark Bay und fahren Richtung Perth. An der Seven Mile Beach nördlich von Dongara finden wir einen Übernachtungsplatz wo man gratis bis 72 Stunden stehen darf, es gibt keine Infrastruktur und deshalb dürfen dort nur Self Contained Fahrzeuge stehen. In der Nacht stellen sich zwei weitere Fahrzeuge dazu, jedoch sind diese nicht Self Contained (d.h. kein WC und kein Abwassertank). Kurz vor 7 Uhr erscheint ein Ranger und weckt die Leute, diese bekommen eine Busse oder Verwarnung und müssen den Ort sofort verlassen. 








In Cervantes bleiben wir dann noch 2 Tage und danach geht es nach Perth.
In Perth müssen wir zum Maui/Britz Vermieter um den Abgabetermin zu ändern, dabei können wir gleich noch die Bettwäsche und Handtücher wechseln lassen. In einem grossen Supermarkt können wir unsere Australische Simkarte verlängern, für weitere 35 Tage und 35GB bezahlen wir 40.00 AU$ (ca. 28.00 CHF). Nun können wir Richtung Osten weiter auf der N 94, in Kellerbirren einer kleinen Ortschaft können wir gratis hinter einem Restaurant/Motel übernachten deshalb gehen wir ins Restaurant und verbringen einen interessanten Abend mit den Einheimischen, es ist eine gemischte Gesellschaft von Eingewanderten Europäer der 3. Generation und auch Aborigines.

Unser nächstes Ziel ist Hyden mit dem bekannten Wave Rock. Wir durchqueren den Weizengürtel des Westaustralischen Wheatland 200km Richtung Südosten.        

Wie eine erstarrte Brandungswelle ragt der rund 200m lange und bis zu 15m hohe Wellenfelsen aus einer mit niedrigen Buschwerk bewachsenen Ebene auf. Der 2,7 Milliarden alte Granitfels lag früher teilweise unter der Erde. Man kann den ganzen Felsen besteigen und hat eine tolle Aussicht auf die Umgebung.
 

  
















Nun geht es wieder 200km zurück auf die N 94 und bis nach Kalgoorlie-Boulder, die Goldgräberstadt. Mit den liebevoll restaurierten Häusern mit viktorianischen Holz- und Ziegelfassaden strahlen Kalgoorlie-Boulder und Coolgardie, die bedeutendsten Orte im Goldgräberland, noch heute viel Goldgräberatmosphäre aus.
In der riesigen Tagebaugrube Super Pit Mine wird heute noch Gold gefördert. Einen tollen Eindruck von den Dimensionen des 3,6km langen, 1,5km breiten und 465m tiefen Bergwerks kann man sich vom Golden Mile Super Pit Lookout in Boulder verschaffen. Sehr eindrücklich!