Südl. Afrika 2016 3. Teil


Südafrika, Lesotho, Swaziland, Mosambik, Malawi, Tanzania, Zanzibar,  Zambia, Zimbabwe, Botswana, Namibia,

3. Teil: 20.07.2016 bis 28.08.2016

Namibia
Bei Buitepos kurz nach der Grenze übernachten wir in der Zelda Guestfarm, dort können wir ein Bushman Village besuchen. Die Einheimischen erklären uns verschiedene Pflanzenarten und ihre Verwendungsmöglichkeiten.





In Gobabis ziehen wir am ATM schon mal Namibia $ und im Spar Supermarkt decken wir uns wieder mit Lebensmittel ein, wir bezahlen mit der Kreditkarte. Nach 2 Stunden erhalten wir ein SMS von unserem Kreditkarten Anbieter, dass wir uns sofort melden müssen da es Unregelmässigkeiten mit unserer Kreditkarte gibt. Wir rufen sofort an und von der Betrugsabteilung wird uns mitgeteilt, dass die Karte gesperrt wurde und mit unserer Karte 3 Transaktionen in China getätigt wurden. Es entsteht für uns jedoch keinen Schaden das Geld wurde sofort wieder gutgeschrieben. Die Karte wurde wahrscheinlich im Spar Supermarkt gescannt.
Wir übernachten im Trans Kalahari Inn, 20 km vor Windhoek, In diesem Camp erhalten wir seit längerem wieder ein hervorragendes Essen! Sehr zu empfehlen! Hier ist auch die Vermietung von Bobo Campers untergebracht www.bobocampers.com . Von hier aus gibt es eine geführte Stadtrundfahrt in die Hauptstadt Namibias, die Stadt liegt auf einem Hochplateau auf über 1500m ü. M. Mir rund 323‘000 Einwohner hat es ein eher provinziellen Charakter. Es gibt ein modernes europäisch anmutendes Windhoek mit zum Teil Deutschen Namen, aber auch ein ärmliches Township in einem Vorort der Stadt.



Nun geht es weiter auf dem Hochplateau nach Norden durch typische Savannenlandschaft, weite Grasebenen mit Dornbüschen, es ist alles sehr trocken und das Gras hat eine goldgelbe Farbe. Der Waterberg, ein Tafelbergplateau, überragt die Hochebene mit nur 200 Meter, jedoch hat er eine beachtliche Länge von 48 Kilometer und Breite von 16 Kilometer. Faszinierend sind die senkrecht aufragenden Felswände aus Sandstein.

Im Camp entdecken wir einen Schaden an einem der Reifen, dieser hat einen Steinschlag auf der Piste abbekommen. Wir wechseln das Rad und da wir nun keinen Ersatzreifen mehr haben, müssen in die nächste Stadt nach Otjiwarongo fahren. Beim Reifenhändler erfahren wir, dass die gleichen Reifen nicht mehr hergestellt werden also müssen wir alle 4 Räder plus Ersatzrad neu bereifen lassen. 

Bei Grootfontein besichtigen wir den Hoba-Meteorit, der grösste auf der Erde entdeckte Meteorit, er wiegt ca. 50 Tonnen, ist fast 3 Meter lang und bis zu 1 Meter dick. Eigentlich wollten wir noch bis Tsumeb fahren, doch wir entschliessen uns beim Meteorite Camping
www.natron.net/meteroite-camping  3km vom Meteorit entfernt, einen Tag hier zu entspannen. Wir fragen beim Einchecken ob sie von der Farm auch Fleisch verkaufen, eigentlich nicht ist die Antwort, doch kurze Zeit später kommt die Besitzerin und bietet uns Warzenschweinbratwürste an. Diese schmecken herrlich vom Grill.
 







Das nächste Highlight ist der Etosha Nationalpark, er erstreckt sich über ein Gebiet von 22‘912km2. „Etosha“ bedeutet „grosser Weisser Platz“. Bei der Gründung des Parks im Jahre 1907 betrug die Fläche noch ca. 80‘000 km2, aber der Park wurde mehrmals verkleinert bis er zuletzt seine heutige Grösse erreichte. Die Etoshapfanne (4731km2) ist meistens trocken. Im Süden gibt es zahlreiche permanente Quellen die von den Wasserreserven im porösen Dolomitengestein gespeist werden. Zurzeit ist es jedoch sehr trocken und einige der Wasserlöcher sind ausgetrocknet
Wir fahren beim Lindquist Gate im Osten in den Park und durchqueren während 4 Tagen den Park mit dem eigenen Fahrzeug. An einem Wasserloch können wir über 70 Elefanten auf einmal beobachten, immer wieder kommen aus allen Richtungen weitere dazu. Auch ein Spitzmaulnashorn kommt ans Wasserloch, sowie Giraffen, Zebras, Gnus, diverse Antilopen und viele Vögel. Am zweiten Tag sehen wir neben der schon erwähnten Tiere noch ein Breitmaulnashorn und drei Honigdachse. Wir sind erstaunt wie viele Tiere zu sehen sind trotz der grossen Trockenheit. Die Hauptroute ist eine gute Piste, jedoch die Nebenstrassen sind zum Teil heftige Wellblechpisten mit Löcher. Am Etosha Lookout mit Blick in die Salzpfanne erhält man einen Eindruck über die Weite und Lebensfeindlichkeit dieser Landschaft.
 


Auch am dritten Tag können wir die Elefanten beim Baden im Wasserloch beobachten, die Jüngeren tauchen sogar ganz unter Wasser, ein unglaubliches Schauspiel! Ein Löwenpaar sehen wir ebenfalls und sogar noch beim Liebesspiel!




Nach vier Tagen auf Pirschfahrt mit Caracolita verlassen wir den Park am Andersson’s Gate und fahren nach Kamanjab.


20 Kilometer südlich von Kamanjab besuchen wir ein Himbadorf und erhalten einen kleinen Einblick in ihr einfaches Leben. Die Frauen waschen sich nie mit Wasser, sondern reinigen sich im Rauch eines Feuers. Hier verschenken wir noch unsere erst kürzlich verfallenen Medikamente, wie Antibiotika und fiebersenkende Mittel an die Dorfbetreuerin, die diese dem für die Gesundheit der Bewohner verantwortlichen Arzt weitergibt, sie ist sehr dankbar dafür.



Die weitere Route führt uns über Outio, Otjiwarongo, Omaruru, Karibib und dann auf einer argen Piste zu dem Spitzkoppe Bergmassiv. Das Camp liegt auf 1000m ü. M. zwischen den hohen Granitkuppen vulkanischen Ursprungs. Hier buchen wir einen Reitausflug durch die Granitfelsen in den Sonnenuntergang.



Am nächsten Morgen geht es auf einer guten Piste weiter durch die Wüste an die Atlantikküste nach Hentiesbaai. 20 Kilometer vor der Küste auf einer Höhe von 100m ü. M. beträgt die Temperatur um 12:00 Uhr noch 36.5°C! an der Küste in Hentiesbaai mit Nebel gerade noch 16°C! Auf der Salt Road fahren wir nach Süden Richtung Swakopmund. Wir entschliessen uns im neu renovierten Camping Windpomp14 (14 Meilen nördlich von Swapokmund) www.sunkarros.com  zu übernachten. Wir sind ganz alleine auf diesem Camp und geniessen die Ruhe. Abends geht die Sonne im Meer unter und am nächsten Morgen über der Wüste wieder auf.
In Swakopmund einer beschaulichen modernen und sehr gepflegten Touristenstadt bleiben wir drei Tage. Wir geniessen das herrliche Seafood im urigen Restaurant Tiger Roof beim Sonnenuntergang.
Es gibt eine spannende Wüstentour im Dorob NP durch die Dünen, wo man uns die Tiere zeigt die in der Wüste leben können, wie Spinnen, Schlangen, Käfer, Eidechsen, Chamäleon etc.














Am nächsten Tag gehen wir auf eine Bootstour in die Walvis Bay, auf der Halbinsel leben Seelöwen, und viele Vögel darunter Seeschwalben, Kormorane, Flamingos und Pelikane. Auf dem Boot gibt es Champagner und eine Platte mit herrlichen Köstlichkeiten und wir können die Austern probieren die hier gezüchtet werden, sie schmecken sehr gut.

Der 3. Tag ist ein Putztag, denn Fahrzeug und Kabine müssen mal wieder von Sand und Staub befreit werden.

Die nächste Etappe führt uns von Swakopmund nach Walvis Bay und danach auf Piste in die Namib Wüste. Nach den Sanddünen entlang der Küste durchqueren wir zunächst die Kieswüste vom Namib Naukluft Park, eines der grössten Naturschutzgebiete Afrikas, bis zum Kuiseb-Canyon. In engen Schleifen führt die Piste hinab in den Canyon ins Bett, das sich der Kuiseb Fluss gegraben hat, diese Felsformationen sind beeindruckend. Danach geht es über den Gaub Pass und anschliessend wieder durch Kieswüste. Wieder einmal sind wir unterwegs auf einer Traumstrasse! Die Felsformationen in der Naukluft sind einfach spektakulär!




In Solitaire übernachten wir bevor wir das nächste Highlight in Namibia befahren: Sossusvlei, die roten Dünen von Namibia.
Webervogel Nest
Unterwegs sehen wir sogar noch drei Giraffen. In Sesriem müssen wir ein Permit lösen damit man in den Park fahren darf. Auf 60 Kilometer Teerstrasse geht es entlang der Dünen die in verschiedenen Farben von gelblich-weissen, ziegelroten, ocker und rosa Tönen leuchten und durchsetzt mit den wenigen grünen Farbtupfern der Vegetation mit dem wolkenlosen blauen Himmel einen unglaublichen Kontrast bilden. Ununterbrochen gestaltet der Wind die Formen der Dünen neu.
Am späten Nachmittag gibt es einen Flug über den Dünen, von wo man die Grösse der Dünenlandschaft erahnen kann, einfach grandios!











Weiter geht es südwärts auf Piste, in Duwisib übernachten wir in der www.farmduwisib.com und bei einem herrlichen Abendessen erhalten wir vom Farmbesitzer Herr Schulze viele interessante Informationen über Namibia.

Auf dem Weg nach Lüderitz an die Küste geht es nochmals quer durch die Namib Wüste. Einer der schönsten Strecke auf unserer Reise durchs südliche Afrika, einer wirklichen Traumstrasse, man findet kaum die richtige Beschreibung dafür.
auf der Piste nach Duwisib
Nach den heissen Temperaturen in der Wüste von bis zu 37°C am Tag wird es an der Küste kühler und es hat noch gerade 18°C und einen starken unangenehmen Wind.

Wir stehen direkt am Meer auf dem schön gelegenen Campingplatz auf Shark Island in Lüderitz und erleben einen tollen Sonnenuntergang.  
Shark Island
Lüderitz ist die älteste Stadt Namibias und wurde 1883 vom Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz gegründet. 1908 begann der Diamantenabbau und somit entstand eine kleine beschauliche Stadt. Heute lebt die Stadt vom Langusten-Export nach Südostasien und dem Tourismus.
Wir fahren an die Agate Beach dort trifft die Wüste auf die Atlantikküste.

Nach 2 Tagen verlassen wir die kühle Atlantikküste und fahren vorbei an der Geisterstadt Kolmanskop und durch die Wüste bis nach Keetmanshoop, dort besuchen wir den Köcherbaumwald, dieser wurde zu einem Nationaldenkmal erhoben.

Das nächste Highlight ist der Besuch des Fish River Canyon, mit einer Länge von 160 Kilometer und einer Tiefe bis zu 550 Meter ist er angeblich der zweitgrösste der Erde nach dem Grand Canyon in USA. Man kann ihn erst sehen wenn man am Rande steht und sich die Erde vor den Füssen auftut. Einfach überwältigend!

Nach 4 Wochen verlassen wir in Nordover Namibia Richtung Südafrika. Namibia ist für uns das landschaftlich faszinierendste Land auf unserer Route. Die Sauberkeit im Allgemeinen, das hervorragende Essen insbesondere Wild wie Kudu, Springbock, Oryx, Zebra etc., sowie die tollen und meist grosszügigen Camping- und Übernachtungsplätze und natürlich auch die Menschen, egal welcher Hautfarbe, die sehr hilfsbereit und freundlich sind, machen eine Reise durch Namibia zu einem speziellen Erlebnis.

Durch die grosse aussergewöhnliche Dürre sind fast alle Flüsse ausgetrocknet und viele Pflanzen verdorrt. Laut Aussagen der Einheimischen wird in Windhoek im September das Wasser ausgehen falls es bis dahin nicht mehr regnet.

Jetzt im Winter und Anfangs Frühling sinken die Temperaturen nachts auf unter 10°C und tagsüber klettern sie auf 20° bis 32°C.

                                                        Südafrika

Der Grenzübertritt ist auch hier problemlos. Bei der Einreise Südafrika wird trotz Einfuhrverbot verschiedener Lebensmittel nicht ins Fahrzeug geschaut.

Nach der Übernachtung in Springbock fahren wir zum sehr schön gelegenen Augrabies NP, wo der Oranje River eine tiefe Schlucht geschaffen hat und in der Regenzeit  beachtliche Wassermengen hinunterdonnern. Von hier bis zur Atlantikküste bildet der Fluss die Grenze zu Namibia. Trotz der langen Dürre führt der Fluss Wasser. Die Strecke führt durch die Karoo von Upington bis Graff-Reinet. 
Etwa 800 Kilometer geht es südwärts auf fast schnurgeraden Strassen durch ödes Farmland bis vor Middelburg. Danach geht es über zwei Pässe (1750 und 1450m. ü.M.)  Dort spüren wir das raue kalte Afrika bei kaltem Wind, sogar Schneereste am Strassenrand sind zu sehen. 
Strecke durch die Karoo
 
 
Die hübsche gemütliche Stadt Graff-Reinet wurde 1786 gegründet und gilt als klassisches Beispiel für den Kap holländischen Baustil. Im Zentrum steht die reformierte Kirche, sie wurde der Kathedrale von Salisbury/England nachgebaut.

Graff-Reinet ist die einzige Stadt Südafrikas, die nahezu vollständig von einem Reservat umgeben ist. Bekanntester der drei Teile des Schutzgebietes ist das Valley of Desolation, eine fantastische Gesteinsformation mit Zinnen und Kuppeln aus Dolerit.

 


Die zweitletzte Station unserer Reise ist der Addo Elephant NP, wir fahren mit dem eigenen Camper durch den Park und können zu Abschluss nochmals viele Elefanten, Zebras, Warzenschweine und eine Büffelherde beobachten. Es ist erstaunlich wie nahe der Park an die bewohnten und bewirtschafteten Orte grenzt.

Port Elizabeth unsere letzte Station ist nur gerade 70 Kilometer entfernt. Nach 130 Tagen durch 8 verschiedene Länder im südlichen Afrika und 22‘000km erreichen wir Port Elizabeth von wo aus wir am 21. April 2016 gestartet sind.

Das Fahrzeug ist nun in einer Lagerhalle im Hafen eingestellt und wird Anfang September nach Bremerhaven verschifft. Wir lassen uns 3 Tage im The Beach Hotel in Port Elizabeth verwöhnen bevor wir am Sonntag 28. August zurück in die Schweiz fliegen.


Viele verschiedene traumhafte Landschaften haben wir durchfahren, viele freundliche, hilfsbereite und offene Menschen durften wir kennen lernen, die wilden Tiere beobachten und darüber staunen. Sämtliche Arten von Strassen hatten wir, von sehr guten bis zu schlimmen Wellblechpisten, sehr vielen Schlaglöchern mussten wir ausweichen jedoch etliche haben wir erwischt. Wir hatten in Tanzania einen Unfall mit einem Bus, glücklicherweise nur Blechschaden den wir noch am selben Tag reparieren konnten. In Zambia musste eine Gummimanschette der vorderen Antriebswelle ausgewechselt werden, in Namibia mussten wir 5 neue BF Goodrich Reifen kaufen da 3 Schäden hatten.
So viele Eindrücke und Erlebnisse hatten wir auf dieser Reise und lernten ein Teil der Afrikanischen Kultur kennen und schätzen. Trotz der sehr einfachen Lebensumstände der Bewohner der 3. Welt Länder sind viele Menschen dort zufrieden und fröhlich und uns Weissen gegenüber sehr freundlich und höflich.

Wir möchten uns bei den vielen Lesern unseres Blogs herzlich bedanken, ebenfalls für die zahlreichen Mails worüber wir uns immer wieder sehr freuen.

Nun freuen wir uns unsere Familie und Freunde wieder zu sehen.

Wohin die nächste Reise geht ist noch offen.