Argentinien-Chile-Bolivien 2013/14

Das Motto dieser Reise lautet:
Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.
Hamburg
Endlich nach über einjähriger Vorfreude und Vorbereitung geht unser jahrzehntelanger Traum in Erfüllung. Am 18.09.13 fahren wir mit unserem Fahrzeug nach Hamburg und geben es im Hafen ab für die Verschiffung nach Zarate Argentinien. Durch die gute Vorbereitung durch www.sea-bridge.de sind die ganzen Formalitäten in 40 Minuten erledigt. Jetzt haben wir noch einen ganzen Tag Zeit Hamburg zu geniessen.

Ein Taxifahrer gibt und den Tipp bei www.wilhelm-goedeken.de Hamburgs Fischspezialitäten zu probieren. Wir essen einen Kap-Horn-Teller.
unsere Route
        Argentinien: Buenos Aires      
                                        
28.10.13: nach einem 14 stündigen Flug von Frankfurt sind wir gut in Buenos Aires angekommen. Kaum im Hotel Diplomat eingecheckt, müssen wir los um Geld zu wechseln. Nun können wir mit sämtlichen Papiere, wie Fahrzeugausweis, Internationaler Fahrausweis, Pass, Versicherungsnachweis zum Spediteur, dieser ist gut zu Fuss vom Hotel Diplomat erreichbar, danach zur Bank um die Hafen, Zollgebühren und den Spediteur zu bezahlen, mit der Quittung der Bank wieder zurück zum Spediteur wo wir die Bestätigung und Quittung erhalten um unser Fahrzeug dann voraussichtlich am Freitag in Zarate auszulösen. Alles ist bestens durch Seabridge organisiert. Am nächsten Tag geht es auf eine Stadtrundfahrt unter anderem besuchen wir den Friedhof Recoleta wo die umstrittene Evita Peron bestattet ist. 


Am Abend steht in eine tolle Tangoshow mit Dinner auf dem Programm. Mittwoch 30.10.13 gehen wir auf einen Stadtbummel. Abends erhalten wir die Mitteilung von Seabridge, dass das Schiff seit Montag im Rio de la Plata vor Zarate wartet und nicht vor Freitag gelöscht wird. Somit wird es nicht reichen unser Fahrzeug am Freitag zu bekommen, nächster Termin ist der Montag 4.11.13.

 Am Donnerstag fahren wir mit dem Zug nach Tigre und anschliessend mit einem Boot ins Delta.



Neuer Termin für die Fahrzeugübergabe ist Dienstag den 05.11.13 also gehen wir heute Sonntag 03.11.13 nach San Telmo an den Flohmarkt. Hier herrscht ein buntes Treiben.


Neuester und wohl definitiver Termin zur Abholung unseres Fahrzeuges im Hafen von Zárate ist nun Mittwoch 06.11.13.

Wir besichtigen das berühmte Teatro Colon, seit einer längeren Renovationszeit nun wieder geöffnet.
 


Mittwoch 06.11.13 07h30: wir fahren zügig mit einem Bus von Buenos Aires nach Zarate um im Hafen unser Fahrzeug  abzuholen. Um 09h30 erreichen wir den Hafen von Zarate wir geben unsere sämtlichen Ausweise und Papiere dem Spediteur und nun ist warten, warten und nochmals warten angesagt. Dann kommt die Meldung der Zoll macht nichts, wir müssen, damit überhaupt etwas geht, pro Fahrzeug 300 Pesos extra bezahlen (Bestechung?!) Nach 2 Stunden kommt die nächste Meldung das Computersystem beim Zoll ist zusammengebrochen es wird nun alles von Hand eingetragen! Um 12h30 bis 14h00 ist Mittagspause beim Zoll. Um 15h45 bekommen wir sämtliche Papiere zurück und dann endlich werden wir mit dem Bus in das Hafengelände zu unserem Fahrzeug gefahren, wir kontrollieren unser Fahrzeug auf Schäden. Alles ist in Ordnung und nichts fehlt.
Wir fahren zum 60km entfernten Camping in San Antonio de Arco wo wir Caracolita für die Reise einrichten. Am nächsten Tag fahren wir los Richtung Süden. Nach 2 Tagen erreichen wir das erste Mal den Atlantik.





Wir übernachten am Strand von Monte Hermoso eine hübsche kleine Ortschaft wo wir unseren ersten tollen Sonnenaufgang geniessen. Speziell ist hier, dass die Sonne „im Meer“ auf und auch unter geht.

Beim Einkaufen müssen wir darauf achten wann die nächste Lebensmittelkontrolle bei den Provinzgrenzen ist, damit uns die frischen Lebensmittel wie Früchte, Gemüse, Eier, Fleisch, Fisch nicht weggenommen und vernichtet werden.

Die ist keine Schikane sondern eine Massnahme gegen die Verbreitung der Fruchtfliege oder bestimmter Krankheiten wie Maul und Klauenseuche.

Am Samstag 09.11. erreichen wir Patagonien nun wechselt auch die Vegetation von grünen Weiden und Felder zu Steppe, auch die Rinderherden werden nun von den Schafherden abgelöst. 


Bei Viedma verlassen wir die Strasse Ruta 3 und fahren an die Atlantikküste. Bei la Loberia am Punta Bermeja besichtigen wir die Seelöwenkolonie.

Wir nehmen die Naturstrasse RP 1 entlang der Küste an der wir auch an einem spektakulären Platz mit Sicht aufs Meer und den Klippen übernachten. 

Nach ca 170km Naturstrasse mit teils spektakulärer Sicht auf die Küste und Meer, durch Dünen und entlang steppenartigen Weiden kommen wir wieder auf die Ruta 3 und fahren bis zur Halbinsel Valdes.

Hier gehen wir auf Walbeobachtung, dies ist der erste Höhepunkt unserer Reise. Mittags fahren wir mit dem Boot in die Bucht und schon bald sehen wir die Glattwale, die Mutterkühe mit ihren Jungen. Wir sind begeistert wie nahe wir diesen Tieren kommen denn dies ist kein Zoo oder Aquarium.

Wir beschliessen dass wir für den Abend nochmals eine Sunset-Tour bei www.whalesargentina.com.ar buchen. Um 18h00 Uhr fahren wir nochmals in die Bucht diesmal sehen wir noch mehr Glattwale mit den Jungen und jetzt kommen sie bis an das Boot heran. Mir stockt der Atem, ich kann ihn beinahe berühren er taucht nur 1 Meter neben mir am Boot auf.




Wir erkunden die Halbinsel Valdes auf 210km Schotterpiste, hier sehen wir Guanacos, Seelöwen, Seeelefanten und Magellanpinguine. Wir entdecken einen tollen Übernachtungsplatz am Punta Pardelas an einer traumhaften Bucht wo wir die Wale sehen können. Am Strand liegen zwei verendete Wale. 




Nun geht es weiter auf der Ruta 3 Richtung Süden. In Gaiman wo wir nach dem Besuch des weltweit bekannten Paläontologischen Museums MEF http://www.mef.org.ar übernachten, erhalten wir die Nachricht dass gestreikt wird und es kaum mehr Diesel gibt. Uwe geht auf die Suche und informiert uns, dass es in einer Tankstelle in der Nähe noch Diesel gibt. Also schnell ins Fahrzeug uns los…
Wir haben Glück und können noch voll tanken! Am nächsten Morgen wollen wir weiterfahren aber die Auffahrt auf die Ruta 3 ist blockiert: Streik auf allen Hauptachsen. Die Einheimischen erklären uns dass hier die Staatsangestellten und im Süden die Angestellten der Petrolfirmen für bessere Bedingungen kämpfen. Wir warten denn es bleibt uns nichts anderes übrig, plötzlich löst sich der Stau Richtung Süden auf und wir können weiter. Wir fahren auf einer Hochebene bei teils heftigen Wind und Regen bis kurz vor Comodore Rivadavia dann geht es hinunter an den Atlantik. Hier finden wir einen Autoelektriker der unser defektes linkes Rücklicht reparieren kann. Ein Draht im Stecker hat sich gelöst, da die Drähte zu kurz sind kann Franz den Stecker nicht einfach ersetzen also lötet er ihn an und fixiert ihn. Es dauert ca. 40 Minuten, Kosten: gratis! Er will nichts dafür, wir geben ihm Schweizer Schokolade.

Unser nächster Übernachtungsplatz bei Caleta Olivia ist direkt am Atlantik bei einer Seelöwenkolonie.
In Puerto Deseado besteigen wir ein Schlauchboot von www.losvikingos.com.ar welches uns flussaufwärts an kleinen Inseln vorbei führt. Wir sehen viele verschiedene Arten Seevögel, Kormorane, Magellanpinguine, Seelöwen und kleine Delfine. 

Am nächsten Morgen fahren wir mit demselben Bootsführer hinaus aufs offene Meer zur Isla Pinguino. Wir wandern über die zum Teil sehr steinige Insel und kommen den Magellanpinguinen, Felsenpinguinen und Seelöwen sehr nahe. Alejandro erklärt uns sehr viel über die Vielfalt und Besonderheiten der Tiere auf dieser Insel.

Der Felsenpinguin mit seinen roten Augen und den Haarbüscheln mit einer gelben Strähne am Kopf beeindruckt uns besonders und wir realisieren, dass wir nicht im Zoo sondern in der rauen Wildnis von Patagonien sind.







 
Weiter geht es zu den versteinerten Wäldern im Nationalpark Monumento Natural Bosque Pertificado www.parquesnationales.gov.ar . Wir übernachten 10km vor dem Nationalpark bei der geschlossenen Estanzia la Paloma. Wir sind hier ganz alleine nur der Hund ist dort und wir „bestechen“ ihn mit Schinken so dass er die ganze Nacht vor unserem Auto wacht. 
Die versteinerten Araukarien sollen 65 Millionen Jahre alt sein und liegen in einer grandiosen Landschaft. Auf der gleichen Strecke, 50km Schotterpiste, geht es zurück zur Ruta 3 bis Puerto San Julián.



 


Die Landschaft ist karg, Dornenbüsche und Steppengras beherrschen das Bild auf den weiten Ebenen der Wüstensteppe auf denen Schafe weiden. Immer wieder kreuzen Guanacos, Füchse und Nandus die Strasse.

Unsere heutige Tagesetappe beträgt 500km. Es liegt der erste Grenzübertritt von Argentinien nach Chile vor uns, das heisst: Formulare ausfüllen. Frische Früchte, Gemüse, Fleisch, Käse, Eier und Honig dürfen nicht nach Chile eingeführt werden so gibt es heute für uns ein Früchte, Gemüse und Käse Tag.
Chile

Die Einreise verläuft problemlos an vier verschiedenen Schaltern müssen wir mit unseren Formularen und Dokumenten hin und wir erhalten unzählige Stempel. Am Schluss kommt die Lebensmittelkontrolle, die Zöllnerin schaut in den Kühlschrank und Küchenschrank und danach können wir in Chile einreisen.
Wir wollen heute noch mit der Fähre die Magellanstrasse überqueren um nach Tierra del Fuego (Feuerland) zu gelangen. Immer noch herrscht ein heftiger Wind und je südlicher wir kommen desto stärker wird er. Nach der spektakulären 40-minütigen Überfahrt über die Magellanstrasse erhalten wir um 20h00 die Nachricht, ab Morgen 08h00 streiken die chilenischen Zöllner wahrscheinlich mehrere Tage lang. Also müssen wir jetzt noch die nächsten 155km bis zur Grenze Argentiniens zurücklegen. Davon sind 130km Piste übelster Sorte wo wir nur 15 – 35km/h fahren können und dies bei Nacht alles im 2. und 3. Gang!! Das Prozedere Ausreise Chile und Einreise Argentinien sind schnell erledigt. Um 01h30 stellen wir unser Fahrzeug gleich nach der Grenze bei einer Tankstelle ab und können endlich schlafen.

Argentinien

Ab Rio Grande gibt es wieder Sträucher, Wälder und auch Rinderherden. Die ersten Ausläufer der Anden sind in der Ferne zu sehen.

In Tolhuin direkt am Lago Fagnano übernachten wir mit herrlichem Blick auf die zum Teil schneebedeckten Andengipfel. 
Tierra del Fuego besteht aus der Hauptinsel Feuerland und einigen vorgelagerten kleineren Inseln. Der Archipel ist der südlichste Punkt der Erde der nicht vom ewigen Eis bedeckt ist. Kap Hoorn (Chile) ist der südliche Abschluss der Inselgruppe wo Atlantik und Pazifik aufeinandertreffen.
Bei Schneegestöber erreichen wir Ushuaia die südlichste Stadt der Erde welche am Beagle Kanal liegt. Ushuaia (Indianisch) bedeutet „die Bucht die nach Osten sieht“. Wir besuchen den National Park Tierra del Fuego, Vor etwa 10'000 Jahren war diese Gegend von den Yamanas besiedelt.



Nach drei tollen Tagen verlassen wir Ushuaia und „unsere Panamericanatour“ beginnt. Es geht die gleiche Strecke zurück Richtung Fähre über die Magellanstrasse. Unterwegs übernachten wir vor der ehemaligen Salesianer Mission bei Rio Grande.

Ausreise Argentinien – Einreise Chile: die Lebensmittelkontrolle mit Blick ins Fahrzeug und sämtlichen Schränke und Stauräume verläuft wieder speditiv und die Grenzbeamten sind sehr freundlich.




Chile
An den kleinen Seen sehen wir verschiedene Vögel unter anderem Flamingos, Füchse und Guanacos. Bei der Überfahrt über die Magellanstrasse können wir aufs Deck der Fähre wieder bläst ein unheimlich heftiger Wind, kleine schwarz-weisse Delfine (Toninos) begleiten die Fähre.



Wir bleiben vorerst in Chile und fahren bei 6°C entlang der Magellanstrasse mit Blick nach Feuerland links und auf die Andengipfel in der Ferne rechts. In Puerto Natales übernachten wir und decken uns für die nächsten drei Tage mit Lebensmittel ein, denn es geht bei schönem Wetter in den Nationalpark Torres del Paine. Wir fahren bis zum Lago Grey wo Eisberge des Grey Gletschers schwimmen.

Für zwei Nächte bleiben wir im www.campingpehoe.com .












Beim Blick unter das Fahrzeug stellt Willi fest, dass die innere Manschette des linken Vorderrades zerrissen ist und Fett austritt. Mit einem Plastiksack den wir mit Powertape verstärken machen wir eine provisorische Manschette fixieren sie mit Kabelbinder und darüber ein vulkanisierendes Band. Es muss 450km bis zur nächsten Werkstatt in El Calafate (Argentinien) halten und dies auf mehrheitlich Schotterpiste. Zum Glück hat uns Garage Rickli zwei Stück dieser Manschetten inklusive Fett mitgegeben, so müssen wir nicht noch die Ersatzteile suchen gehen!


Wir wandern hoch zum Mirador Condor wo wir die Condore beobachten können und einen herrlichen Blick über See zu den Torres haben. Die geplante Wanderung am nächsten Tag zum Mirador Cuernos können wir wegen zu starkem Wind nicht unternehmen. Der Wind ist so heftig, dass wir aufpassen müssen dass die Türe nicht abgerissen wird oder wir kriegen sie kaum auf.

Wir wollen die Nacht am Strand der Laguna Amarga verbringen doch der Wind und Sandsturm wird um 01h30 so heftig dass es unser Fahrzeug um einen halben Meter verschiebt und wir beschliessen um 02h00 Uhr nachts den Platz zu verlassen. Wir fahren bis zum Grenzort Cerro Castillo und können um 4h00 endlich ins Bett. Als wir am Morgen um 08h00 zum Zoll gehen steht am Schalter auf einem Schild, dass der Zoll wegen Streik geschlossen ist. Zwischen 12h00 und 13h00 soll er geöffnet werden. Wir bekommen eine Nummer und um 10h30 können wir die Personenkontrolle machen. Nun heisst es wieder warten!! Um 11h30 wird die temporäre Fahrzeugein/ausfuhr gemacht und dann endlich um 12h30 öffnen die Grenzbeamten das Tor, so dass wir nach Argentinien fahren können. Die Zollformalitäten in Argentinien sind rasch erledigt und endlich können wir weiterfahren. 
Argentinien
In der Estancia Librun geniessen wir abends ein herrliches Asado, vorher erhalten wir einen Einblick in das Leben auf einer Schaf Farm. Nach dem Abendessen habe ich die Möglichkeit zu reiten.


Als nächster Höhepunkt steht der Nationalpark Los Glaciares bei Calafate am Lago Argentino auf dem Programm. Überall sehen wir den Feuerbusch blühen mit den knallroten Blüten. Es ist kaum zu beschreiben, uns stockt wieder einmal der Atem als wir zum Perito Moreno Gletscher kommen.
Am nächsten Tag unternehmen wir eine Bootstour zu den verschiedenen Gletschern im Nationalpark Los Glaciares www.parquesnationales.gov.ar . Es gibt kaum Worte dafür, geniesst die Bilder, sie sprechen für sich!













Nun müssen wir unser Fahrzeug in die Werkstatt bringen, hier in Calafate gibt es einen guten Mechaniker! Er kann uns die gerissene Manschette ersetzen, welche tatsächlich die 450km gehalten hat. In zwei Stunden hat er die Manschette ersetzt und wir können beruhigt auf den schönen Camping hier in Calafate. Jetzt noch die Wäsche abholen, die wir am Vortag zur Wäscherei gebracht haben, und nun heisst es die vielen, vielen Fotos aussortieren, beschriften und Bericht für den Blog nachtragen. 

Heute gibt es nur eine Etappe von 220km auf einer sehr gut ausgebauten Strasse nach El Chaltén. Im www.hoteldecampolaleona.com machen wir einen Zwischenhalt und probieren einen herrlichen Lemonpie, in dieser Herberge sollen 1905 die Bankräuber Butch Cassidy und Sundance Kid auf ihrer Flucht nach Chile einen längeren Halt gemacht haben.

Wir fahren am Lago Viedma entlang direkt auf das Fitz Roy Massiv zu. Die Gipfel sind von Wolken verhüllt aber die verschiedenen Gletscher sind gut zu sehen.

Der kleine hübsche Ort ist bekannt unter Bergsteigern aber auch Wandermöglichkeiten gibt es viele. Ich buche eine 4-stündige Reittour auf der Bonanza Ranch mit guten Pferden. Am nächsten Tag wandern wir zur Laguna Torre, es geht bergauf  und ab, über 3 Moränen bis zum Rand des Gletschersees, wir benötigten für die insgesamt 21km 8 Stunden!!! Trotz grosser Müdigkeit können wir die ganze Nacht nicht schlafen, denn wiederum bläst der Patagonische Wind erbarmungslos und Caracolita schaukelt hin und her.




Heute am 3. Dezember gönnen wir uns einen Ruhetag. Hier gibt es kein Handyempfang und das Internet ist so schwach dass es meist nicht funktioniert.

Auf dem Weg zum Lago Buenos Aires übernachten wir bei der www.estancialaangostura.com.ar . Die Besitzer in der 3. Generation haben hier ein Vogelparadies geschaffen welches bei Ornithologen sehr bekannt ist. Am Abend wird ein herrliches Lamm Asado aufgetischt, zur Vorspeise in Öl eingelegter Guanacoschinken, eingelegtes Gemüse und verschiedene Salate. Zum Schluss gibt es ein Dessert Buffet, alles schmeckt herrlich. Diese Estancia ist wirklich sehr zu empfehlen auch für einen Aufenthalt von mehreren Tagen.

Am nächsten Tag besichtigen wir die Cueva de las Manos (Höhle der Hände) ein UNESCO Weltkulturerbe. In einer etwa 25 mal 15m grossen Höhle in der Schlucht des Rio Pinturas, die ca. zwischen 9500v.Chr. bis 1000n.Chr. bewohnt war hinterliessen die indianischen Ureinwohner zahlreiche Malereien, und Hand Abdrücke die zu den ältesten menschlichen Zeugnissen in Südamerika gehören.




Der Piste dorthin ist einmalig es geht quer durch ein Tal mit mehreren abenteuerlichen Steilstücken, die aufregendste Piste bis jetzt, aber dies wird sich in den nächsten Tagen noch steigern wenn wir die Carretera Austral in Chile befahren!

Wir fahren weiter durch die einsame Pampa auf der Ruta 40, ab und zu begegnen uns Guanacos, Nandus, Füchse, Hasen und heute zum ersten Mal ein Gürteltier und in der Ferne sehen wir die schneebedeckten Anden Gipfel.  

Bei 27°C erreichen wir am Nachmittag Los Antiguos am Lago Buenos Aires, wir übernachten hier um am nächsten Morgen die Grenze zu Chile zu überqueren, hoffentlich wird nicht wieder gestreikt!! 
Chile

Heute am 07.12.13 geht der Grenzübertritt nach Chile Chico sehr zügig, das erste Mal in Chile ohne Streik der Grenzbeamten!

 Die Fahrt entlang des Lago General Carrera (hier in Chile heisst der See nicht mehr Lago Buenos Aires) dem grössten See Chiles, wird als eine der schönsten Routen in Patagonien bezeichnet. Tatsächlich dürfen wir diese spektakuläre Landschaft erleben und befahren. 



Die abenteuerliche Piste geht steil rauf und runter, wir kommen nur langsam voran. Sie führt durch Gebirge, Täler und ab und zu am See entlang mit einem grandiosen Blick auf den blaugrünen See und die schneebedeckten Andengipfel. An den Hängen und entlang der Flüsse stehen die Sträucher und Blumen in voller Blüte und in allen Farben. Es wird Sommer.   

An der Kreuzung Cruce Maiten gelangen wir auf die legendäre Carretera Austral.

In Puerto Rio Tranquilo besichtigen wir die Marmor Höhlen. Diese „Marmorkapellen“ sind extravagante Felsformationen in Ufernähe, Felsenhöhlen aus hellem, vieladrigem Marmor der den See in wechselnden Farben reflektiert. Wir fahren mit dem Boot direkt in die Höhlen. Ein wunderbares Erlebnis. 


 
Direkt am See übernachten wir plötzlich kommt ein Fahrzeug mit Tischerkabine auf den Platz, es sind Regine und Walter, wir haben sie vor gut 3 Jahren in Dawson City in Kanada das erste Mal getroffen. Wir haben uns den ganzen Abend viel zu erzählen. 

Weiter führt die Carretera Austral durch ein Tal in welchem viele abgestorbene Bäume zu sehen sind welche durch den Ascheregen vom Vulkanausbruch des Hudson Vulkanes 1991 bedeckt wurden und dadurch abgestorben sind.

Ab Villa Cerro Castillo ist die Carretera Austral betoniert, wir fahren durch dichte Wälder, weite Täler mit Landwirtschaft und dann wieder durch ein enges Flusstal. Kilometerlang sehen wir blühende Lupinen in verschiedenen Farben auf Feldern, am Strassenrand und im Flussbett, einfach einmalig.

Am Lago Las Torres übernachten wir. Auf einmal hören wir chilenische Musik wir gehen an den See und da spielt eine Gruppe von 6 Leuten klassische Musik, sie üben für ein Konzert am nächsten Tag, die Stimmung ist einmalig.
Der nächste Fahrtag bringt uns in den kalten Regenwald, dieses Gebiet ist das grösste zusammenhängende Regenwaldgebiet Südamerikas. Ein einzigartiges Gebiet mit hohen Farnen und Lianengewächse, Bambus, Panguepflanzen diese ähneln unserer Rhabarber nur sind die Blätter viel grösser, blühende Fuchsien und Feuerbüsche und natürlich viele verschiedene grosse und alte Bäume.


 
Wir nehmen den Abzweig zum Ventisquero Colgante (hängender Gletscher) und laufen zur Gletscherlagune hin von wo man den Gletscher gut sehen kann.  


In Puerto Puyuhuapi stehen wir am Fjord dem Seno Ventisquero einem dünnen Seitenarm des Pazifischen Ozeans. Seit einiger Zeit werden hier Lachse gezüchtet. Im Café Rossbach probieren wir die Lachse.

Wieder auf der Carretera Austral Richtung Norden bis Sta. Lucia, etwa 100km, ist die Strasse eine einzige Baustelle, staubig, mit grossem Schotter, engen Stellen und sehr, sehr mühsam zu befahren, wir kommen nur sehr langsam vorwärts und können die Landschaft überhaupt nicht geniessen. 

Nach Sta. Lucia verlassen wir die Carretera Austral und fahren nach Futaleufú und weiter zur Grenze Argentinien.

Ab Futaleufú ist die Strasse wieder geteert, welch eine Wohltat für Fahrzeug und Fahrer!
Argentinien

Wir reisen wieder in Argentinien ein und bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen erreichen wir am 15.12.13 San Carlos de Bariloche. Die Stadt liegt am Fusse der Anden und ist von mehreren Seen umgeben und ein Touristenzentrum.

Da in der Stadt oft Reisemobile aufgebrochen werden fahren wir mit dem öffentlichen Bus vom Campingplatz Petunia direkt ins Zentrum.
Mit dem Sessellift fahren wir auf den Berg Cerro Campanario und geniessen eine einmalige Aussicht auf den See und die Berge. Auf den Gipfeln sieht man noch immer die Asche vom Vulkanausbruch vom Juni 2011, da war die ganze Gegend 20 bis 30cm bedeckt mit Ascheregen. Es gibt kein Leben mehr im See auch sehen wir keine Wasservögel, überall wirbelt es noch den Staub auf. Auf den Dächern wird noch immer Asche aus den Dachrinnen entfernt.

 



Weiter geht es Richtung Osorne Chile wir müssen zuerst über den Paso Cardenal A. Samore, hier sieht man die Asche des Vulkanausbruchs des Puyehue vom Juni 2011 überall, links und rechts der Strasse wie „Schneemaden“ weggeräumt, was wie Schnee aussieht ist in Wirklichkeit Asche. 
Chile
In Osorne kommen wir mit Walter Geser ins Gespräch, ein Schweizer. Er lebt seit 1959 in Chile und hat sich eine Farm aufgebaut von anfangs 18 Kühen auf heute auf 870ha über 1200 Kühe, er liefert täglich 25'000 Liter Milch. Er lädt uns spontan ein für eine Besichtigung seiner Farm am nächsten Tag. Wir sind beeindruckt wie modern er seine Farm führt. Beim Mittagessen lernen wir dann auch seine Frau Hedy kennen. Von seinem Haus hat er einen fantastischen Blick auf die Anden mit den Vulkanen, am eindrücklichsten ist der Vulkan Osorno.

Am nächsten Tag fahren wir bis Pucón ein Touristenort am Fusse des Vulkan Villarica.

Unser Camping liegt direkt am Lago Villarica mit schwarzem Sandstrand. Wir geniessen das Baden im angenehm warmen Wasser des Sees mit Blick auf den leicht rauchenden Vulkan. 









Wir verlassen Pucón Richtung Santiago de Chile, an Heiligabend übernachten wir auf dem Weingut www.vinachillan.com bei Ruedi Rüesch einem Schweizer. Er zeigt uns sein Weingut und wir dürfen den Wein degustieren. Bei einem feinen Essen lassen wir den Abend in gemütlicher Runde ausklingen. Am nächsten Tag fahren wir in die Hauptstadt Chiles nach Santiago, da heute Weihnachten ist hat es wenig Verkehr auf den Strassen und wir kommen ohne Stau gut voran. Nach einigen Schwierigkeiten klappt es dann doch noch mit dem Übernachtungsplatz vor einer Schule auf der Strasse.

Beim gemütlichen Beisammensein bei Bier und Wein stolpere ich im Dunkeln über einen am Boden liegenden Schäferhund dabei beisst er mich zweimal in mein „Hinterteil“. Willi desinfiziert meine Wunde sofort und wir fahren mit Uwe in ein nahegelegenes Deutsches Spital um meine Tetanusimpfung aufzufrischen. Zur Sicherheit erhalte ich vom Arzt noch ein Antibiotikum. Der Hund war uns bekannt und wir wissen dass er geimpft ist. Trotzdem sind wir froh, dass wir uns schon in der Schweiz gegen Tollwut geimpft haben.

Am nächsten Morgen geht es auf eine geführte Stadtrundfahrt, mit Bahnfahrt auf den Cerro San Cristobal mit einem schönen Blick auf die Millionen Stadt und Mittagessen in einem Fischrestaurant.



Argentinien
Heute 26.12.13 reisen wir noch einmal nach Argentinien ein. Wir sind fasziniert von der spektakulären Kulisse bei der Fahrt über die Anden, zum Paso Los Libertadores, vorbei am Aconcagua dem höchsten Berg Süd- und Nordamerikas und Puente del Inca bis nach Mendoza.










Heute am 29.12.13 gibt es einen langen Fahrtag von 460km, wir rechnen mit 9 Stunden von Mendoza bis zum Parque Ischigualasto www.ischigualasto.gob.ar

Wir fahren durch die San Juan Wüste bei 40°C. Unterwegs sehen wir uns noch den Wallfahrtort Difunta Correa an.
Diese beruht auf einer Legende, Maria Correa begab sich 1841 in die Wüste um ihren Mann zu suchen, der von spanischen Soldaten verschleppt wurde. Tage später wurde sie tot in der Wüste gefunden, das Kind hat wie durch ein Wunder an ihrer Brust überlebt. An diesem Ort in Argentinien stellen die Menschen Flaschen gefüllt mit Wasser hin als Opfergabe.
Im Parque Ischigualasto kann man nur mit einem Parkwächter hinein. Hier wurden die ältesten Saurier Skelette der Welt gefunden. Eine bizarre Erosionslandschaft mit ungewöhnlichen, wunderbaren Sandsteinformationen ist zu bewundern. Wir übernachten beim Parkeigenen Camping.
 












Im Parque National Talampaya www.talampaya.com feiern wir Silvester. Am Nachmittag gibt es eine Bustour in den Canyon, leider darf man nicht mit dem eigenen Fahrzeug hineinfahren. Er bietet faszinierende Sandsteinformationen, tief eingeschnittene Canyons und dazu interessante Überreste präkolumbischer Kulturen sowie unzählige Felszeichnungen. Die roten Felswände sind bis zu 150m hoch und einzelne Felsen sind bizarr geformt.
 



Die Fahrt von Talampaya über die Cuesta de Miranda führt vorbei an weiteren roten Felsen mit vielen blühenden Kakteen. Bis über die Passhöhe ist die Strasse geteert danach bis Miranda schlimme Schotterpiste aber mit toller Landschaft.
In Catamarca der heissesten Ecke Argentiniens übernachten wir in einem öffentlichen Park. Bei 42°C erreichen wir um 20 Uhr die Stadt. In der Nacht kühlt es kaum ab es bleibt bei 38°C. Unser Kühlschrank läuft auf Hochtouren und Kühlschrank und Bordbatterien sind am Limit. Wir kühlen unsere Getränke in einer Kühlbox mit gekauftem Eis und stellen zur Unterstützung zwei Gefässe gefüllt mit Eis in den Kühlschrank somit läuft dieser nicht ständig.

Immer weiter geht es Richtung Norden auf dem Weg nach Salta, wir durchfahren das Tal Tafi de Valle die Strasse führt durch die enge Schlucht des Rio de los Sosas mit subtropischer Vegetation. Wir übernachten nach dem Pass Abra del Infiernillo (3040m.ü.M) auf einem Schotterplatz mit herrlicher Aussicht auf das ganze Tal.
Am nächsten Morgen steht der Besuch des www.museopachamama.com Museums auf dem Programm, dieses wurde vom Künstler Héctor Eduardo Cruz erbaut und repräsentiert die Indianische Kultur eindrücklich.

















Die Ruinen von Quilmes liegen auch auf unserer Route, in dieser strategisch ideal gelegenen Stadt welche im 11. Jahrhundert erbaut wurde lebten die Quilmes Indianer um sich gegen andere Indianer-Völker wie die Inka und die Calchaquies zu schützen. Doch gegen die Spanier halfen auch die dicksten Mauern nichts. 1665 wurden die Quilmes nach 35-jähriger Gegenwehr von den Spaniern besiegt.





Bei Cafayate fahren wir entlang vieler Weingüter, danach kommen wir in ein Tal mit wunderschöner Felsenlandschaft der Quebrada de Cafayate mit markanten Felsformationen. Eine wirkliche Traumstrasse!






Mit zur Stadtbesichtigung von Salta gehört die Fahrt mit der Drahtseilbahn auf den Cerro Bernardo von wo wir eine schöne Aussicht auf die Stadt und das Tal haben.


 

Wir verlassen Salta Richtung Jujuy durch die Dörfer. Die sehr schmale Strasse schlängelt sich durch das enge Tal über den Pass la Caldera durch dichten subtropischen Wald. Nach Jujuy (1552m) ins Quebrada Humahuara Tal steigt es stetig an bis Tilcara (2470m). Die Felsen leuchten rot, grün, schwarz und violett je nach Sonnenstand und der mineralischen Zusammensetzung des Gesteins.

In Tilcara besuchen wir Pucara, die Ruinen der rekonstruierten Festungsanlage der Omaguaca-Indianer. Danach schlendern wir durch das Dorf und verweilen am Dorfplatz wo getanzt und typische Andenmusik gespielt wird und allerlei Sachen verkauft werden.
Chile

Am 06.01.14 verlassen wir Argentinien über den Paso Jama endgültig.
Die Ruta 52 schraubt sich von Purmamarca in unendlich erscheinenden Serpentinen hinauf. Wir durchqueren die Salines Grandes und die Wüste bis Susques danach steigt die Strasse wieder an und wir fahren auf dem Altiplano am Salinas Olaroz entlang auf über 4'000 Meter bis zur Grenzstation von Argentinien und Chile, die Aus- und Einreiseformalitäten können wir im gleichen Gebäude speditiv erledigen. Nach der Passhöhe von 4820m geht es innert 50km 2’000 Höhenmeter ins Tal hinunter bis San Pedro de Atacama. Wieder einmal sind wir auf einer Traumstrasse unterwegs.  


Wir stehen für 4 Nächte beim www.quechuahotel.com auf dem Parkplatz. Am nächsten Morgen geht es um 05.00 Uhr bereits mit einem Kleinbus zum Geysirfeld El Tatio welches auf fast 4'300 Meter liegt. Es ist das höchst gelegene Geysirfeld der Welt. Bei Sonnenaufgang kann man die austretenden Dampfwolken am besten beobachten. Auf der Rückfahrt sehen wir viele Vicunas und verschiedene Vögel. Wir besuchen das Dorf Machuca und probieren ein Fleischspiess vom Vicuna. Der Vulkan Putana ist aktiv und es steigt Rauch aus seinem Kegel. 





Wir unternehmen von San Pedro aus eine geführte 3-tägige Tour mit Jeeps zum Salar de Uyuni (Bolivien), der grössten Salzfläche der Erde, 160km lang, 135 km breit und zwischen 2 und 7m dick. Bis zur bolivianischen Grenze fahren wir mit einem Bus dann wechseln wir die Fahrzeuge, alles Toyota Landcruiser denn es geht über 800km auf Piste zum Teil schwer zugänglich.
Bolivien 


Wir übernachten in Uyuni in einem einfachen 4-Bett Hotelzimmer. In der Stadt ist viel los, der Wochenmarkt findet heute statt und zugleich fährt die Rallye Dakar 2014 zum ersten mal durch Uyuni und  Bolivien in ein paar Tagen. Dies ist ein grosses Ereignis für Bolivien. 

Da es vor ein paar Tagen heftig geregnet hat und das Wasser auf dem See steht, können wir den Salar de Uyuni leider nicht ganz durchqueren, wir fahren bis zum Salzhotel wo das Mittagessen serviert wird. Lamakotelette, Reis, Gemüse, Salat und Früchte. In Colchani sehen wir wie das Salz verarbeitet wird, welches tagtäglich vom Salar gewonnen wird. Die Jahresproduktion liegt bei 20'000 Tonnen!
Die zweite Nacht verbringen wir in Villa Alota in einem sehr sehr einfachen 6-Bett Zimmer. Das Nachtessen wird in einer kleinen einfachen Küche zubereitet und hat uns gut geschmeckt. 
Wir fahren durch spektakuläre Landschaften, entlang verschiedener Lagunen mit Flamingos. Am eindrücklichsten ist die Laguna Colorada auf 4275 m Höhe. Das Wasser des 60km2 grossen Sees ist aufgrund kupferhaltigen Mineralien rötlich gefärbt, doch man sieht auch algengrün und weisse Borax Inseln. Zusammen mit dem Blau des Himmels, dem gelbfarbenen Andengras eine tolle Farbpalette. Eingerahmt von Vulkanen und schneebedeckten Berggipfeln eine atemberaubende Szenerie und ein ganz besonderes Bolivien Erlebnis.

Unser Fahrer Raul gibt uns Cocablätter zum Kauen gegen die Höhenkrankheit, wir probieren sie und wir haben tatsächlich keine Beschwerden.

Nach erreichen der höchsten Stelle unserer Tour auf 4935m geht es zu dem eindrücklichen Geysir Sol de Mañana (4850m). Das dampfende Phänomen und die kochenden Lavaschlammlöcher sind ein weiteres Spektakel. Nach dieser fantastischen Tour erreichen wir hundemüde abends nach 20 Uhr San Pedro de Atacama.
Chile

Am 11.01.14 fahren wir weiter durch die Atacama Wüste, hinunter nach Tocopilla an die Pazifikküste und entlang der Küstenstrasse. Nach über 400km übernachten wir am Strand von Pabellon de Pica. Wir werden von den Chilenen die ebenfalls hier campieren freundlich begrüsst und auf ein Bier eingeladen. Bis morgens um 2 Uhr läuft Musik und es wird gefeiert. Wir beschliessen einen fahrfreien Tag einzulegen und bleiben hier.

Weiter geht es auf der Küstenstrasse Ruta1 bis Iquique, wir umfahren die Stadt und kommen bei Humberstone einer verlassenen Salpeterstadt wieder auf die Panamericana Ruta 5. Es geht quer durch die Wüste von den Hochebenen hinunter in die Täler und danach wieder auf die nächste Hochebene auf 1200m. 
Bei Arica der nördlichsten Stadt Chiles kommen wir wieder an den Pazifik. Danach weiter auf der Ruta 11 ins Valle de Lluta Richtung Bolivien. Nach 100km von Arica, immer noch im Wüstengebirge, übernachten wir auf einem Parkplatz für Lastwagen in Zapahuira einem kleinen Ort auf einer Höhe von 3300m.
Bis zur Grenze Bolivien sind es noch 100km. Am nächsten Morgen geht es weiter durchs Gebirge, es wird wieder grüner und fruchtbar, auf angelegten Terrassen wird Gemüse angepflanzt. Wir erreichen eine Passhöhe von 4630m an den Vulkanen Pomerape und Parinacota und kurz danach die Grenze. Die Ausreise Chile ist schnell erledigt und wir fahren 8km weiter zur Bolivien Grenze.


Bolivien

Hier herrscht ein Durcheinander, zuerst müssen wir zur Personeneinreise dann wollen wir die temporäre Fahrzeugeinfuhr erledigen aber wir werden am Schalter mit zwei Formularen ins Dorf in ein Büro geschickt, wir füllen diese aus und im Büro werden die Daten ins Computersystem eingegeben. In der Zwischenzeit tausche ich unsere Chilenos in Bolivianos um. Mit Formular und Kopien von Pass und Fahrzeugausweis zurück ins Hauptgebäude an den betreffenden Schalter wird das Formular temporäre Fahrzeugeinfuhr abgestempelt. Dann können wir zur Schranke vorfahren, hier die Strassenmaut bezahlen und endlich können wir in Bolivien einreisen.
Durch hochandine  Ebenen auf immer etwa 4'000 m kommen wir recht gut voran. Wir erreichen La Paz am Abend und stehen für 3 Nächte beim Hotel www.h-oberland.com bei einem Schweizer. 
 La Paz Bolivien
Heute 15.01.14 geht es mit dem Bus auf eine geführte Stadtbesichtigung. Mit 3’600m ü. Meer ist La Paz eine der höchstgelegenen Grossstädte der Welt. Der tiefste Punkt liegt 3’100m und der höchste auf knapp 4’100m und ist mit unglaublich steilen Strassen in die Hänge gebaut.




Wir unternehmen eine geführte Tour mit einem Kleinbus von La Paz nach Coroico in die Yungas (tropische Täler). Auf der Ruta de la Muerte, einst als die „gefährlichste Strasse der Welt“ bezeichnet geht es fast 3'000 Höhenmeter nur bergab durch fast alle Klima und Vegetationszonen Südamerikas, von Schnee in dampfenden Regenwald. Die Strassenführung ist spektakulär, die Aussicht grandios, vorbei an vielen Cocaplantagen wo die Blätter zum Trocknen am Strassenrand auf Blachen gelegt werden. Coca ist in Bolivien legal und wird für viele Heilzwecke verwendet auch gegen die Höhenkrankheit gekaut. Unser Guide verwendet den Vergleich, dass Trauben nicht gleich Wein ist so wie Cocablätter nicht gleich Cocain ist.











Zurück nach La Paz fahren wir auf der neuen geteerten Strasse.


Wir verlassen unseren Übernachtungsplatz beim Hotel Oberland Richtung Titicacasee. Wir müssen noch volltanken dies ist in Bolivien gar nicht so einfach, denn es gibt nur wenige Tankstellen die die Lizenz haben an Ausländer Benzin/Diesel abzugeben und der Preis für Ausländer ist 3x so hoch wie der der Einheimischen. Jetzt geht es mitten durch die aus allen Nähten platzende Stadt La Paz. Für die 30km bis an den Stadtrand benötigen wir 2 Stunden und viel Geduld! Endlich aus dem Getümmel und Verkehrschaos raus sind wir wieder auf dem Land auf knapp 4’000m und fast alleine unterwegs. Nach etwa 80km erreichen wir den Titicacasee, den höchstgelegenen schiffbaren See der Welt auf 3’850m. 


In San Pueblo de Tiquina gehen wir auf eine etwas abenteuerliche Fähre und überqueren an der schmalsten Stelle, ca. 1km breit, den Titicacasee. Die Fähre ist aus Holz und mit Brettern belegt und wird von einem 40PS Aussenbordmotor angetrieben. Es wird alles transportiert vom kleinen PW bis zum grossen voll beladenen LKW. 



Die Strasse bis Copacabana führt entlang des Sees und über die Berge, wir geniessen den herrlichen Blick auf den See und die zum Teil schneebedeckten Andengipfel. In Copacabana werden Autos von einem Priester und Schamanen gesegnet, die Leute kommen von weit her um diese Zeremonie zu erleben. Der Ort ist sehr touristisch, am Eingang des Ortes muss man sich registrieren lassen und 10 Bolivianos bezahlen. Ein anderer „Beamter?“ will noch zusätzlich 75 Bolivianos doch Willi fragt wofür dabei stellt sich heraus dass es für ihn selbst ist (=Korruption). Willi bezahlt dies nicht und wir fahren in den Ort.


Am nächsten Tag 18.01.2014 geht es an die Grenze. Die Ausreise aus Bolivien läuft problemlos ab, jedoch die Einreise nach Peru verlangt viel Geduld und Zeit ca. 2 Stunden dies vor allem für die temporäre Einfuhr unseres Fahrzeuges. Die Zöllner legen uns nahe, dass wir nirgend wo noch etwas bezahlen müssen für die Zollabfertigung und bei der Einreise in Peru.