Südl. Afrika 2016 2. Teil

Südliches Afrika

Südafrika, Lesotho,Swaziland, Mosambik, Malawi, Tanzania, Zanzibar, Zambia, Zimbabwe, Botswana, Namibia,

2.Teil 23.05.2016 bis 20.07.2016

Mosambik
Nach vier Tagen geht es weiter, heute am 23. Mai geht es über die Grenze nach Mosambik. Kurz vor der Hauptstadt Maputo (2,5 Millionen Einwohner) fahren wir an einer qualmenden Müllhalde vorbei in der Menschen nach Brauchbarem wühlen. Welcher Kontrast nach dem intakten Krüger Nationalpark! 

In Maputo gibt es eine geführte Stadtbesichtigung, es gibt noch ein paar alte Kolonialbauten, der schön renovierte Bahnhof aus den 1920ern, das Naturhistorische Museum, das Casa de Ferro (Eisenhaus von Eiffel) und das alte Fort schauen wir uns an sowie der Kunsthandwerk Markt. Am Schluss fahren wir noch zum Fischmarkt. 












Auf der neuen von China gebauten Küstenstrasse verlassen wir Maputo Richtung Norden. Die Vegetation wird sehr tropisch und wir sind nun im Malaria Gebiet. Es geht durch viele kleine Ortschaften, überall gibt es Geschwindigkeitskontrollen, oft werden wir von entgegenkommenden Fahrzeugen mit Lichthupe gewarnt, denn es kann teuer werden! Jetzt sind wir im eigentlichen Afrika angekommen, in den grösseren Ortschaften herrscht ein emsiges Treiben, überall wird alles Mögliche zum Kauf angeboten. Die Menschen hier sind sehr freundlich und hilfsbereit. Viele der Jüngeren sprechen auch Englisch.

Es ist noch nicht lange her da herrschte hier ein blutiger Bürgerkrieg und viele Menschen waren auf der Flucht, wir sehen viele Menschen mit amputierten Gliedmassen welche von den Mienen stammen. Erst 2014 wurden die letzten Mienenfelder geräumt. Auch ist Aids besonders stark verbreitet und hat eine ganze Generation dahin gerafft. Es mangelt an Ärzten und gut ausgebildete Lehrer, auf einen Lehrer kommen 66 Schüler! Gegen Ende der 1980 Jahre galt Mosambik als ärmstes Land der Welt, und ist leider auch das am drittstärksten von Wetterkatastrophen betroffene Land. Trotz alldem schenken sie uns auf ein Winken von uns ein Lächeln zurück. 

Weiter geht es über Xai-Xai, Maxixe, bis nach Morrungulo, ein kleiner Ort am Indischen Ozean. In der Morrungulo Beach Lodge www.morrungulo.com übernachten wir direkt an einem paradiesisch gelegenen Strand. Die Anfahrt von der EN1 führt zuerst über eine gut zu befahrene 12km lange Sandpiste und danach über eine steile Abfahrt ins Camp. Etwas grenzwertig für nicht 4x4 angetriebene Fahrzeuge. Hier bleiben wir für zwei Tage und geniessen den Strand, schwimmen im Meer ist gefährlich denn es hat starke Strömungen.
Zufahrt zum Camp
In dieser Gegend reihen sich endlose Palmenhaine aneinander und lange Sandstrände mit vorgelagerten Riffen. Leider sind die Anfahrten an die Traumstrände mit unserem Fahrzeug nur an wenigen Stellen möglich, da die Wege tiefsandig sind und mit Bäumen mit tiefhängenden Ästen gesäumt sind. Wir kaufen beim Fischer einen Lobster für unser Nachtessen. Schmeckt herrlich!
Eigentlich sollte es nun weiter über Chimoio und Tete nach Malawi gehen, doch am Abend erhalten wir die Nachricht, dass es weiter nördlich um Chimoio Unruhen gibt und wir nur mit Militärkonvoi durch diese Gegend fahren können. Die Deutsche Botschaft rät jedoch das Befahren dieser Gegend ab, so dass die Tour-Leitung  entscheidet wieder umzukehren und über Südafrika, Botswana und Zambia nach Malawi zu fahren. So geht es nun die gleiche Strecke von etwa 750km zurück und sind nach nur 7 Tagen wieder zurück in Malelane in Südafrika

Heute am 31. Mai fahren wir nach Norden 370km durch die Ausläufer der Drakensberge, über den Long Tom Pass (2150m), an verschiedenen Stellen hat es Brände auf den Feldern, die Rauchsäulen sieht man schon von weitem und in den Täler hängt der Rauch, so hat es keine klare Fernsicht über die Berge und in die Täler. 

Nun geht es stetig kurvenreich bergab. In Polokwane übernachten wir auf einem Campingplatz der Stadt noch ein letztes Mal in Südafrika bevor es morgen über die Grenze nach Botswana geht.  
In der Nacht sinkt die Temperatur auf 5°C.
Botswana
Die Einreise nach Botswana verläuft ruhig und zügig voran, Pass und Carnet abstempeln lassen, danach die Einreise- und Strassengebühr mit Versicherung bezahlen (270.-- Pula = ca. 30.--$) und am Schluss den Gatepass beim Rausfahren abgeben. Keiner wollte ins Fahrzeug schauen. Die Strecke nach Francistown – Nata ist ziemlich eintönig, es führt durch trockene Buschsavanne auf einer Hochebene über 1000m. Zur Abwechslung gibt es wieder einmal eine Verkehrskontrolle der Polizei, Führerausweis, Licht und Hupe werden kontrolliert.
Bei Nata übernachten wir in der schönen Nata Lodge. Am nächsten Tag fahren wir 300km bis zur Grenze nach Zimbabwe unterwegs sehen wir mehrere Elefanten, darunter einen der von einem Fahrzeug angefahren wurde. Es waren viele Einheimische dort, darunter auch Militär und Polizei und einige waren daran den Elefanten zu zerlegen. Wo waren wohl die Stosszähne? Leider wird auch hier immer noch wegen dem Elfenbein gewildert.


Zimbabwe

Der Grenzübertritt verläuft problemlos, jedoch die Einreise nach Zimbabwe ist ziemlich teuer: pro Person US$ 30.-- Einreisegebühr mit einmal Visa plus Fahrzeug US$ 55.-- Kaum 300m nach der Grenze kommt die erste Polizeikontrolle. Da ich immer noch am Sortieren und Versorgen der verschiedenen Dokumente bin, bin ich noch nicht angegurtet. Mit einem unterdrückten Grinsen verlangt der Polizist 10.-- $. Ich verlange eine Quittung, die auch ausgestellt wird und antworte nach Erhalt der Quittung „ it is a nice welcome!“
In Victoria Falls besichtigen wir die spektakulären Victoria Wasserfälle. Sie zählen zu den besonderen Naturwundern der Welt und wurden von der UNESCO als Weltnaturerbe eingestuft. „ Mosi-Oa-Tunya“ („donnernder Rauch“) hatten die Kololo diese gewaltigen Wasserfälle genannt bevor sie von Livingstone 1855 entdeckt und zu Ehren seiner Königin in Victoria Falls umbenannt hat. Das Donnern der Fälle ist im Camping gut zu hören und die Gischt sieht man schon von weitem







 








Zambia

Heute 04. Juni gibt es wieder einen Grenzübertritt, jetzt nach Zambia, nach der zügigen Ausreise fahren wir über die Eisenbrücke über den Zambezi, von da sieht man die Fälle. Die Gischt ist jedoch so stark, dass man nichts erkennen kann. Die Einreise ist wieder hektischer, wir brauchen ein mehrfach Visum für 90 Tage, denn auf der Rückfahrt von Tansania kommen wir wieder nach Zambia: Kosten pro Person US$ 80.-- dies ist schnell erledigt dann zum Zoll fürs Fahrzeug und das Carnet de Passage stempeln lassen $ 30.-- dies wollen sie in lokaler Währung. Also muss ich ins nächste Gebäude zum Change, die Kasse ist noch geschlossen obwohl sie eigentlich seit einer halben Stunde geöffnet sein sollte. Nach 5 Minuten kann ich das Geld tauschen und zurück zum Zollschalter. Nach weiteren 10 Minuten bekommen wir dann die Quittung. Nun geht es an den nächsten Schalter. Hier müssen wir $ 30.- für Strassengebühr bezahlen. Die Versicherung welche wir in Mosambik für alle Länder im Südlichen Afrika abschliessen konnten wird nun hier doch nicht anerkannt. Nochmals umgerechnet 16.--$ und als letztes nochmals an einem anderen Schalter eine Gebühr von 2.50 $. Endlich können wir losfahren und kommen direkt am Ufer des Zambezi vorbei mit einem tollen Blick darauf. Die ganze Gegend hier lebt vom Tourismus.
Die Fahrt führt weiter durch Buschsavanne. Bei Monze übernachten wir auf einer Farm im Busch Camp Moorings. Beim Sonnenaufgang fahren wir los, denn heute haben wir eine Etappe von 415km zu bewältigen. Nach 170km erreichen wir die Hauptstadt Lusaka. Heute ist Sonntag und so hat es nicht sehr viel Verkehr. In einem  grossen Einkaufszentrum bei einer Wechselstube tauschen wir nochmals $ in Kwacha um, denn nach Lusaka können wir nicht mehr mit Kreditkarte bezahlen, weder beim Tanken noch Einkaufen.
Nun fahren wir auf der T4, der „Great East Road“ nach Osten. Beim Luangwa-River übernachten wir im wunderschön am Fluss gelegenen  www.bridgecamp@gmail.com , der Fluss bildet hier die Grenze zu Mosambik. 

Die nächste Etappe führt nach Chipata, an die Grenze nach Malawi. Eine tolle landschaftliche Strecke, durch viele kleine Dörfer. Überall gibt es Fotomotive und wir halten oft an und fragen um ein Foto, als Dank geben wir ihnen dann Früchte oder andere Lebensmittel. Die Menschen sind zurückhaltend aber sehr freundlich, die Kinder winken fröhlich, sie müssen mehrere Kilometer bis zur Schule gehen.
Auch hier ist die Armut gross, zwei Drittel aller Sambier leben unter der Armutsgrenze. Die Lebenserwartung liegt bei etwa 51 Jahren und durch die erschreckende Ausbreitung von Aids in ganz Afrika wird sie auch hier rapide sinken. Ein Drittel aller Kinder hat heute schon mindestens ein Elternteil durch Aids verloren.    
     










Malawi
07. Juni: wir erreichen die Grenze zu Malawi, das gleiche Prozedere wie immer Ausreise mit Pass und Carnet (Zollpapier für das Fahrzeug) stempeln lassen, Einreise diesmal mit Entry-Formular ausfüllen und da wir schon das Visum haben, geht es schnell vorwärts, Pass und Carnet abstempeln und beim Rausfahren wird noch die Versicherung kontrolliert. Diesmal müssen wir auch keine Gebühren bezahlen auch will keiner ins Fahrzeug schauen. Erstaunlich viele Menschen sind auf der Strasse unterwegs und die Kinder winken uns alle fröhlich zu, sie wollen fotografiert werden und sind ganz erstaunt wenn sie sich dann auf dem Display des Fotoapparates sehen können. Wir kommen an mehrere Polizeikontrollen, sie wollen den Fahrausweis und die Versicherungskarte sehen, und sind interessiert über unsere Reise. Einer gibt uns seine Adresse und meint wir sollen ihm doch unseren Fotoapparat nach unserer Reise schicken! 


Ziegentransport
Ausserhalb der Hauptstadt Lilongwe übernachten wir im Barefoot Camp. Wir fahren durch Lilongwe Richtung Malawisee durch hügelige Landschaft und dann über den Golomotipass und am See bis zu Senga Bay. Der Malawisee ist der drittgrösste See Afrikas ist 575 km lang und bis zu. 85 km breit. Bei Senga Bay sehen wir uns ein kleines Dorf an. Die Handwerkskunst ist weit verbreitet und überall hat es Stände mit Souvenirs. Leider sollte man im Malawisee nicht Baden da die Bilharziose verbreitet ist und ein hohes Infektionsrisiko besteht. 




In vielen Dörfer entlang unserer Strecke gibt es eine von Hand betriebene Wasserpumpe wo die Frauen ihre Eimer füllen können und dann auf dem Kopf nach Hause tragen oder dort die Wäsche waschen. Aber auch im See oder in den Flüssen wird noch immer die Wäsche gewaschen. Die Häuser haben kein fliessend Wasser und kein Strom. Es wird draussen und drinnen auf offenem Holzfeuer gekocht. Deshalb gibt es Probleme mit der Abholzung der Wälder und der Luftverschmutzung durch den Rauch der überall in der Luft hängt.

Nur etwa die Hälfte der Kinder im Grundschulalter besucht eine Schule denn es besteht keine offizielle Schulpflicht und der Schulbesuch ist zudem gebührenpflichtig. Viele Kinder und auch Erwachsene laufen barfuss. Auf den Fahrrädern wird alles Mögliche transportiert.
Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei lediglich 53 Jahren. Auf  50‘000 Einwohner kommt ein Arzt, einen Zahnarzt gibt es pro 450‘000 Einwohner und Fachärzte gibt es nur in den grösseren Städten, dies zeigt deutlich die alarmierende medizinische Unterversorgung. Der Durchschnittslohn eines Arbeiters beträgt ca. 75.--$ / Monat ein Beamter kommt auf etwa 350.--$ / Mt.
Wasserpumpe

Mückenschwarm über dem Malawisee

Wir fahren entlang des Sees vorbei an Stränden, Tabak Plantagen, Reisfelder, Zuckerrohr, Kautschuk Bäumen und durch Regenwald. Nach Nkhata Bay führt die enge kurvige Strasse über einen Pass ins Landesinnere nach Mzuzu. Weiter nördlich kommen wir dann nach einem weiteren Pass wieder an den See und bis zur Grenze zu Tansania führt die Strasse am Malawisee entlang. Immer wieder kommen wir an Polizeikontrollen, die Beamten sind sehr freundlich und höflich, sie erkundigen sich zuerst immer wie es einem geht und dann wollen sie wissen woher wir kommen und wohin wir fahren.


Wir verlassen nun den Malawisee und reisen in Tanzania ein.

Tanzania
Nach den Grenzformalitäten und Geldwechsel fahren wir nach Tukuyu wo wir übernachten. Weiter führt die kurvenreiche Fahrt durch regenreiches fruchtbares Hügelland mit Tee-, Kartoffel-, Maisfeldern und Bananenplantagen. Nun wird die Strasse schlechter mit Spurrillen und Schlaglöcher und für die Tagesetappe von 330 km brauchen wir 8 Stunden, denn die Hälfte war Baustelle mit Piste wo man nur 30-50km/h fahren kann. 
Vor Iringa übernachten wir auf der Kisolanza Farm www.kisolanza.com und bleiben 2 Tage in der schönen Anlage. Die Besitzerin zeigt uns die Farm und gibt uns Einblicke in die verschiedenen Projekte die sie betreibt. Es wird bewusst alles von Hand geerntet so dass die Bewohner der drei umliegenden Dörfer Arbeit und ein Einkommen haben und so ihre Kinder in die Schule schicken können. 
Erholt können wir am nächsten Morgen weiter fahren Richtung Dar es Salaam. Heute ist die Strasse viel besser jedoch durch die Pass Serpentinen wird es eng und die Lastwagen und Bussfahrer fahren für unser Empfinden ziemlich kriminell. Wir sehen mehrere Unfälle wo die Bremsen der Lastwagen wahrscheinlich versagt haben.
Auf dieser Strecke sehen wir Baobab Wälder.
In der Tan-Swiss Lodge bei Mikumi www.tan-swiss.com  übernachten wir.

Auf dem Weg nach Dar es Salaam durchfahren wir den Mikumi NP und sehen viele Giraffen, einige Elefanten, Affen und Antilope. Ausserhalb von Dar es Salaam können wir unser Fahrzeug in einer Lodge für 4 Tage sicher abstellen. Frühmorgens werden wir mit einem Bus abgeholt und zum Fährhafen gebracht.


 Zanzibar 
Die Überfahrt am 17. Juni von Dar es Salaam nach Zanzibar dauert 2 Stunden und nach dem Hotelbezug im Maru Maru gibt es eine Führung durch die Altstadt und abends ein herrliches Nachtessen.
Nach 59 Tagen im Camper geniessen wir jetzt die Annehmlichkeiten eines Hotels und machen 4 Tage Urlaub von der Reise!



Chamäleon
Am nächsten Morgen geht es auf eine Spice Tour, wir besuchen eine „Gewürz-Farm“, im tropischen Wald werden verschiedene lokale Gewürzarten wie Zimt, Lemon Grass Kardamom, Ingwer, Muskatnuss, Pfeffer und Vanille angebaut dazwischen Maniok, Kochbananen, Kokosnuss und tropische Früchte. Viele der Gewürze, Blätter und Wurzeln werden auch als Heilmittel verwendet und es werden Seifen und Parfums hergestellt.

Zum Mittagessen gibt es die Erzeugnisse der Farm und dazu Fisch. Zum Schluss probieren wir den Ingwertee.  

Abends fahren wir mit einer traditionellen Dhow zum Sonnenuntergang entlang der Waterfront zum Abendessen.


19. Juni: heute fahren wir mit einem Motorboot zur Prison Island wo die grossen Landschildkröten gezüchtet werden. Auf dem Riff vor der Insel können wir noch schnorcheln und im warmen Indischen Ozean baden.

Morgen geht es wieder zurück nach Dar es Salaam und zum Fahrzeug. Weiter geht die Fahrt dann Richtung Kilimanjaro und dem Serengeti Np.
 

Die Fahrt von Dar es Salaam bis Korogwe ist eintönig durch viele kleine Dörfer und etlichen Polizeikontrollen. In Korogwe können wir unser Handyproblem endlich lösen. Wir können seit längerem die Batterie nicht mehr richtig laden. Sämtliche Akkukabel 220V und 12V wurden ausgewechselt und in Zanzibar fanden wir eine neue passende Batterie, doch das Problem liegt beim Handy, ein Wackelkontakt in der Handybuchse. Der „Phone Doctor“ der uns diese auswechseln könnte hat keine an Lager, so empfiehlt er uns ein externes Handybatterieladegerät zu verwenden. Es kostet nur US$ 2.50 und es funktioniert tatsächlich! So können wir nun wieder unseren Hotspot mit der Tanzania Simkarte fürs Internet gebrauchen.

Die Fahrt nach Arusha führt entlang der Usambara Berge, durch fruchtbares Gebiet mit Mais, Reis,  Gemüse und Kartoffeln. Es gibt auch grosse Agavenfelder für die Sisalproduktion. Wir erreichen den Ort Moshi, dieser liegt am Fusse des Kilimanjaro Massiv, das mit knapp 6‘000m Höhe das höchste Bergmassiv Afrikas ist. Leider sind die Gipfel in Regenwolken gehüllt.

Nach Moshi werden wir bei einer Polizeikontrolle angehalten, sie fragen uns aus, woher wir kommen, wohin es geht und dann wollen sie wissen ob das wirklich wie ein Haus ist. Willi fragt den Sergeant ob er es anschauen möchte. Hocherfreut bejaht er und schon waren alle im Camper, überrascht was wir alles in unserer kleinen Tischer Kabine drin haben. Alle Handys wurden gezückt und Fotos gemacht. Wir bekommen vom Sergeant seine Mailadresse damit wir ihm die Fotos schicken können und die Telefon Nr. falls wir Probleme haben könnten wir ihn anrufen. 

Wir schauen uns die Stadt Arusha an und am Abend gibt es im Camp eine Folklore Darbietung einer Tanzgruppe.

Nach drei Tagen in Arusha, fahren wir weiter in den Serengeti NP. Der Kilimanjaro war während der ganzen Zeit mit Regenwolken bedeckt, schade. Wir lassen nun für 4 Tage unser Fahrzeug im Doffa Camp bei Karatu stehen und fahren mit Geländefahrzeug mit Fahrer in den Serengeti NP.

Ngorongoro Conservation Area
Frühmorgens werden wir mit Geländefahrzeug abgeholt und unser Fahrer Moses fährt uns zur Ngorongoro Conservation Area. Zuerst geht es hinauf entlang dem Kraterrand durch Nebelverhangenen Bergwald auf über 2300m Höhe, danach hinunter in den Krater auf 1700m wo wir viele verschiedene Tiere beobachten.

Der weltgrösste nicht mit Wasser gefüllte Krater der Erde misst 19,2 km im Durchmesser und weist eine Fläche von 304km2 auf, er wird oft als „achtes Weltwunder“ betitelt. Es leben 25‘000 bis 30‘000 Tiere in dieser Grassavanne mit den beiden Sumpfgebieten im Norden und Süden des Lake Magadi.
Die erste Nacht verbringen wir in der Rhino Lodge www.ngorongoro.cc  welche auf dem Kraterrand liegt.















Serengeti Nationalpark
Am nächsten Morgen geht es um 7.00 Uhr los in die Serengeti, unterwegs besuchen wir ein Maasei-Dorf


Um 13.00 Uhr erreichen wir den Serengeti NP. Auf Pirschfahrten durchstreifen wir die Serengeti. Wir haben das grosse Glück viele verschiedene Tierarten zu sehen. Die Krönung ist die Fahrt zum Sonnenaufgang wo unser Fahrer die Meldung über Funk erhält das soeben ein Rudel Löwen ein Zebra erlegt hat. Im hohen Tempo geht es über die Piste zu der Stelle wo die 8 bis 10 Löwen das Zebra zerfleischen. Ein unbeschreibliches Spektakel dürfen wir hier erleben!


 















unser Fahrer Moses und Willi
Zwei Nächte verbringen wir im Serengeti Heritage Luxury Tented Camp www.serengetiheritagecamp.com  
In der Nacht darf man das Zelt nicht ohne eine Begleitung eines Camp-Angestellten verlassen, denn das Camp ist nicht eingezäunt und überall lauern die wilden Tiere. Immer wieder hört man das Brüllen der Löwen, auch galoppiert eine Herde Zebras durchs Camp.

Nun haben wir unseren nördlichsten Punkt erreicht und es geht Richtung Südosten nach Singida und anschliessend in die Hauptstadt Dodoma.


Seit 1973 ist Dodoma die Hauptstadt des Landes ohne jedoch dadurch sonderlich an Charme gewonnen zu haben. Heute ist Dodoma mit seinen 410‘000 Einwohner eine unansehnliche staubige Stadt, der jegliches hauptstädtisches Flair fehlt. Nur wenige Wochen im Jahr finden Parlamentssitzungen statt.
Nun geht es über Iringa nach Mbeya auf dieser Strecke gibt es mehrere lange Baustellen mit schlechter Strasse und Piste.
Heute am 4. Juli haben wir kein Glück, denn einer der verrückt fahrenden Busfahrer überholt uns und da ein Fahrzeug entgegenkommt schwenkt er zu früh ein. Ein durchdringendes Geräusch ertönt als er unseren rechten Kotflügel und die Stossstange streift. Wir halten an und begutachten den Schaden an unserem Fahrzeug und am Bus. Der Busfahrer spricht kein Englisch aber einige Leute die am Strassenrand waren kommen dazu und sagen sogleich dass es die Schuld des Busfahrers ist da er von hinten kam und uns seitlich streifte. Am Bus gab es kaum einen Schaden deshalb will er auch keine Polizei. Da sich unser Schaden in Grenzen hält einigen wir uns darauf dass jeder den Schaden selbst übernimmt denn wir hätten vermutlich kaum Geld von ihm bekommen. In Mbeya fragen wir in einer Tankstelle nach einer Werkstatt die den Schaden beheben könnte und tatsächlich bieten sie uns sofort Hilfe an und fahren mit uns zu einer Werkstatt. Dort handeln wir den Preis aus um den Kotflügel zu richten und beim abgerissenen Radkasten die Halterung wieder zu befestigen und zu montieren. die Kunststoffteile werden ausgespachtelt, grundiert und gespritzt. Dies alles wird in 3 Stunden erledigt und dies für ganze $ 60.--!  Wir kommen aus dem Staunen kaum heraus wie perfekt die Arbeit gemacht wird. In Afrika wird alles wenn immer möglich geflickt und nicht einfach ersetzt und weggeworfen, denn es gibt kaum Ersatzteile zu bekommen.



In der schönen Utengule Lodge und Camping in Mbeya übernachten wir und legen einen Ruhetag ein. Am Morgen besichtige ich die nahegelegene Kaffeeplantage und am Abend geniessen wir beim Abendessen den letzten Sonnenuntergang in Tanzania. Morgen geht es über die Grenze nach Zambia.

Zambia
Auf den letzten 100 km in Tanzania ist die Strasse wieder schlecht. Kurz vor der Grenze vertanken wir die letzten Tz Schilling.
Für den chaotischen Grenzübertritt sind wir froh für die Hilfe der Tour Leitung. Wir werden bedrängt von den vielen Händler die Geld wechseln wollen. Wir haben noch umgerechnet 10 US$,nach zähen Verhandlungen bekommen wir einen für uns akzeptablen Wechselkurs. 

Weiter geht es Richtung Lusaka. Bei einer „Pinkelpause“ schaut Willi unters Fahrzeug und entdeckt, dass die linke innere Manschette zerrissen ist und das Fett ausläuft. Bis Lusaka sind es noch 400km! Also entscheiden wir im nächsten Ort eine Werkstatt zu suchen. Da wir zwei innere und äussere Manschetten dabei haben muss man sie „nur“ auswechseln. In Serenje fragen wir bei einer Tankstelle nach einem guten Mechaniker und gleich in der Nähe ist einer der gut sein soll. Wie in Afrika üblich gibt es abseits von Grossstädte keine Marken-Garagen mit Werkstatt alles wird draussen geflickt, ohne Werkbank auf sandigem Boden, mit zum Teil selbst gefertigtem Werkzeug. Wir fahren hin und fragen dort nach ob sie diese Manschette auswechseln können. Er bejaht und wir entscheiden uns nach kurzer Besprechung dies in dieser Freiluft-Werkstatt auswechseln zu lassen.


Wir geben ihnen unseren Werkzeugkasten und drei Mechaniker beginnen mit der Demontage und nach dem Auswechseln und Montieren der Manschette gibt es noch ein Problem mit dem Anbringen der Manschettenschelle da sie keine passende Zange dafür haben. Schlussendlich schaffen sie es und alles wird wieder montiert. Wir hoffen es hält bis nach Hause! Nach der Probefahrt mit Bremstest können wir nach 4 Stunden weiter bis zum 140km entfernten Übernachtungsplatz.

Auf der Fahrt nach Lusaka kommen wir bei Kapiri Mposhi nahe an die Grenze zu Kongo nur 5km weit entfernt, deshalb gibt es hier auch vermehrt Kontrollen von Militär und Polizei. Wir werden wie immer freundlich gefragt woher.. wohin.. oder gleich durchgewinkt.

In Lusaka können wir wieder einmal nach 5 Wochen! in einem grossen modernen Einkaufszentrum einkaufen, es gibt alles was das Herz begehrt und in bester Qualität!
Wir möchten die Reparatur der Manschette überprüfen lassen. Wir finden die Adresse der Mazda Vertretung in Lusaka im Internet und fahren am Montag früh morgens in die Pilatus Garage. Der Besitzer ist ein Schweizer und ebenso der Werkstattchef. Es stellt sich heraus, dass die Reparatur sehr gut gemacht wurde, die Bremsflüssigkeit wird noch aufgefüllt und die Birne des Standlichtes ersetzt, da diese beim Crash mit dem Bus beschädigt wurde. Plötzlich entdeckt Willi am hinteren linken Reifen eine Blase, dies ist ein Schaden von einem der vielen Schlaglöcher, also wird der Reifen noch ausgewechselt. Nun können wir beruhigt weiterfahren Richtung Livingstone zu den Victoriafällen auf der Zambia Seite. Wir hoffen, dass  unsere Reise weiter nach Zimbabwe, Botswana, Namibia und wieder nach Südafrika bis Ende August ohne weiteren Schaden verläuft.

In Livingstone besichtigen wir die beeindruckenden Victoria Fälle, dieses Mal von der Zambia Seite aus. Diese befinden sich gleich an der Grenze so dass wir anschliessend noch den Grenzübertritt nach Zimbabwe über die Brücke machen. Abends haben wir im berühmten Victoria Fall Hotel ein Büffet Dinner mit Blick auf die Victoria Fälle und der Victoria Falls Bridge. 14. Juli: unser Hochzeitstag beginnen wir früh morgens mit einem Helikopterflug über die Victoria Fälle, ein unglaubliches Erlebnis!






 


Abends machen wir auf dem Zambezi River eine Sunset Cruise. Bei einem herrlichen Sonnenuntergang können wir Elefanten, Krokodile, Hippos und viele Vögel beobachten. 
Botswana
Zügig geht der Grenzübertritt voran, in Kasane bleiben wir 2 Tage in der Chobe Safari Lodge, diese liegt direkt am Chobe River. Am nächsten Tag gibt es früh morgens eine Pirschfahrt in den Chobe NP, da bereits Trockenzeit ist sind die meisten Tiere weiter gezogen, so sehen wir nicht viele Tiere. Am Nachmittag geht es auf einen Bootsausflug auf den Chobe River. Hier können wir Elefanten, Flusspferde, Büffel, Krokodile und Vögel aus der Nähe beobachten.





Weiter geht es nach Maun zum Okavango Delta. Unterwegs sehen wir immer wieder Elefanten und grosse Herden Zebras die unseren Weg kreuzen.

Das Flussdelta des Okavango, der im angolanischen Hochland entspringt, bietet während der Regenzeit ein einmaliges Naturschauspiel. Dann schwillt der Okavango an und wälzt sich langsam in Richtung Botswana. Wenn in Angola die Regenzeit schon längst zu Ende ist erreichen die Wassermassen die Grenze, und auf dem Höhepunkt der Trockenzeit im August ist schliesslich das Delta auf seine doppelte Grösse angewachsen. Durch Versickerung und Verdunstung verkleinert es sich im zweiten Halbjahr wieder. Wenn die Tiere in der Kalahari also kein Wasser mehr finden, ziehen riesige Herden von Antilopen, Elefanten und Zebras ins Delta.

Von Maun aus fliegen wir mit einem kleinen Flugzeuge über das Delta ein fantastisches Erlebnis!