Coober Pedy - Adelaide
Die nächste
Tagesetappe führt uns ins 420km entfernte Coober Pedy die grösste Opal Stadt
der Welt. Wir überqueren die Grenze von Northern Territory nach South Australia
und müssen die Uhr um eine Stunde vorstellen.
Auf dem Stuart
Highway welcher 1987 asphaltiert wurde, geht es durch Buschland, da es vor
wenigen Tagen geregnet hat ist es grüner als sonst. Rund um Coober Pedy
erblickt man in der fast baumlosen Ebene Tausende riesiger Erdhügel. Im Jahre
1915 wurde die erste Opalader entdeckt. Heute werden rund 80% aller
Schmuckopale der Erde hier gefördert, es ist die weltweit grösste Schürfstätte
für Opale. Die Erdhügel sind Abraumhalden unzähliger Stollen und Gänge.
Aufgrund der extremen Temperaturen – bis 50° im Sommer - haben sich die
Menschen in den Schächten und Gängen Erdwohnungen gebaut. Die Innentemperatur
von 20 -25°C bleiben relativ konstant und auch von den
Fliegenschwärmen kann
man sich so gut schützen. Nicht nur Privatwohnungen befinden sich unter der
Erde, sondern auch Geschäfte, Restaurants, Hotels und sogar zwei Kirchen. Wir
haben im Desert Cave Hotel unser schönes kühles unterirdisches Hotelzimmer.
Wir besuchen
das Museum wo auf der Führung eine Wohnung besichtigt wird und ein sehr
informativer Film gezeigt wird, auch gibt es einen Verkaufsshop mit unzähligen
Schmuckstücken aus Opal. Die Kirche können wir am nächsten Morgen kurz vor
Sonnenaufgang besichtigen bevor es auf die nächste Etappe Richtung Adelaide
geht.
Unterwegs sehen
wir viele Salzseen. In Woomera, der Kleinstadt welche am Südrand eines
Raketentestgeländes der 1950er und 1960er Jahre der britischen Armee liegt,
gibt es ein Museum wo diverse Raketen ausgestellt werden. Nach dem Lunch fahren
wir weiter nach Port Augusta und nach Wilmington zum Mount Remackable National
Park. Hier übernachten wir im Buschcamp. Wir haben einen Mitbewohner im Zimmer
und mit dem möchte ich nicht die Nacht verbringen, es ist eine Huntsman Spinne,
sie ist nicht giftig aber trotzdem….. Willi kann sie nach mehrmaligen Versuchen
fangen und schmeisst sie raus!
Heute haben wir
von Timmi unserem Guide die Information erhalten dass wegen der Corona Kriese
die meisten grossen Nationalparks in Australien geschlossen wurden und Timmi
nach unserer Tour arbeitslos ist da auch keine Touristen mehr nach Australien
kommen dürfen. Wir waren die letzten die den Sonnenaufgang am Uluru bestaunen
konnten. Krass! Sobald wir wieder Internet haben können wir unser Mail prüfen
und tatsächlich erreichen uns etliche Informationen was in der Schweiz abgeht.
Wir erhalten von Knecht Reisen ein mail mit der Information, dass unser 2-
tägiger Stopover in Singapur gestrichen ist, da wir 14 Tage in Quarantäne
müssten, also hat uns unser Reisebüro bereits auf den passenden Anschlussflug
von Singapur nach Zürich gebucht. Wie sich später herausstellt ist es der
vorerst letzte Flug nach Zürich mit dem Transitpassagiere über den Airport
Singapore ausreisen können!
Heute am 20.
März ist der letzte Tag unserer Outback Tour. Nach dem Frühstück wird das
Gepäck aufgeladen und Timmi fährt uns zum Alligator Gorge im Mount Remackable
National Park wo wir eine 2-stündige Wanderung durch den Alligator Gorge
machen. Der Weg führt über Stock und Stein durch ein ausgetrocknetes Flussbett
und durch Schluchten, das Gebirge ist 50 – 60 Millionen Jahre alt.
Alligator Gorge |
Wir sind noch 2
Nächte im Hotel mitten in der Stadt. Die meisten Restaurants und Geschäfte
haben noch offen, aber es sind nicht sehr viele Menschen unterwegs. Die Bars
und Discotheken sind geschlossen.
Am Sonntag 22.
März fahren wir mit dem Taxi am frühen Morgen zum Flughafen. Der Taxichauffeur
bittet uns möglichst wenig zu berühren, alles sei desinfiziert. Am Singapor
Airline Check in Schalter flirtet Willi mit der netten und freundlichen Dame am
Schalter, sie hat viel Zeit da wir die einzigen am Check in sind. Der 7-stündige
Flug mit Singapore Airlines von Adelaide nach Singapore ist fast leer nur ca.
40 Passagiere zählen wir, somit lässt sich die Social Distance gut einhalten.
In Singapore haben
wir eine Wartezeit von 9 Stunden bis zu unserem Weiterflug mit der Swiss, diese
hat den Flug von Singapore Airlines übernommen. Viele tragen einen Mundschutz,
auch wir haben uns in Sydney 4 Stück gekauft und haben vorsorglich welche angezogen.
Nützt es nichts, so schadet es nichts. Einige Chinesische? Passagiere kommen
sogar in Schutzanzügen……
Der Flug ist
ausgebucht und nach langen 13 Stunden landen wir in Zürich. Das Verlassen des
Flugzeuges wird nach Vorschrift abgehalten. Zuerst wird das Gepäck ausgeladen
und sobald dieses auf dem Band ist können die ersten 20 Passagiere das Flugzeug
verlassen, nach 5 Minuten die nächsten 20 und so weiter bis alle draussen sind.
Dies deshalb, damit nicht zu viele Menschen am Zoll und Gepäckband beieinander
stehen. Alle Händedesinfektionsbehälter sind schon um 07:00 leer! Überall in
Australien hatten wir in Hotels, Geschäften und sogar in unserem Tour Bus
genügend Händedesinfektionsmittel zur Verfügung. Wir sind schnell aus dem
Flughafengelände und nehmen den nächsten Zug bis Zürich. Die Züge fahren nicht
mehr nach Fahrplan also müssen wir uns online oder auf den Informationstafeln
selber informieren. Es sind keine Mitarbeiter der SBB zu sehen auch kaum
Reisende, alles wirkt gespenstisch. Nach 20 Minuten kommt der nächste Zug bis
Olten, nur gerade 2 Leute sind in diesem Wagen, dasselbe auch im Regionalzug
Olten – Gelterkinden. Nach einer 33-stündigen Reise sind wir wieder zu Hause.
Wir sind 2
Monate mit dem gemieteten Camper Van durch Western Australia über 6‘000km gefahren,
haben wunderschöne Küsten, menschenleere Strände, tolle Nationalparks gesehen
und überall haben wir sehr freundliche, hilfsbereite und offene Menschen kennen
gelernt. Wir fühlten uns überall sehr willkommen. Wir waren überrascht wie
sauber alle Strände, Ortschaften und öffentliche Parkanlagen mit den
Grillstationen sind, welche alle kostenlos benützen dürfen. Alles wird täglich
gereinigt auch die öffentlichen Toiletten in den Ortschaften waren immer sauber
auch sieht man keine Sprayereien an den Gebäuden.
Grössenvergleich Australien zu Europa |
Auf der Karte
sieht man eindrücklich den Grössenvergleich von Australien und Europa. Viele
Australier können nicht begreifen wie die europäische Presse über die Brände in
Ostaustralien berichteten. Nicht ganz Australien hat gebrannt wie in unseren
Medien übertrieben wurde. Für die betroffenen Gebiete ist es verheerend jedoch
gibt es in den riesigen Gebieten kaum Strassen welche für Löschfahrzeuge
zugänglich sind. Man hat uns auch erklärt dass durch die Verbote die Gebiete
des Buschlandes kontrolliert abzubrennen, wie es die Aborigines seit
Jahrtausenden praktizieren, es zu viel Nahrung für die Feuer durch dürres
Unterholz gab. Die meisten Brände brachen durch Blitzeinschläge, Brandstiftung
und Unachtsamkeit der Menschen aus. Nach kurzer Zeit und dem ersten Regen
erholt sich das Gebiet rasch wieder und neue Vegetation entsteht, auch die
Tiere kommen langsam wieder zurück.
Wir hoffen dass
wir noch einmal nach Australien reisen können, denn es ist ein riesiger und faszinierender
Kontinent, den wir gerne noch ausgiebiger bereisen möchten.